Einleitung: Die Karzinogenese ist ein multifaktorieller Prozess angezeigt durch eine Vielzahl
von Genen, die während der Tumorprogression unterschiedlich reguliert sind. Die Gene
und deren Anzahl, die während der Karzinogenese nicht-melanozytärer Hauttumore (NMSC)
unterschiedlich reguliert sind, ist unbekannt. Mit dieser Studie wurden unterschiedlich
exprimierte Gene identifiziert.
Patienten und Methoden: Fünfzehn Kryobiopsien von 5 immunsupprimierten Organtransplantierten wurden untersucht
[jeweils normale Haut, Aktinische Keratosen (AK) und Plattenepithelkarzinome (SCC)].
Die RNA von 5 normalen Hautproben und 2 AK wurden vereint. Ferner wurde RNA von 5
normalen Hautproben immunkompetenter Patienten extrahiert und somit wurden folglich
15 histologisch verifizierte Proben analysiert, normale Haut (6), AK (4) und SCC (5).
Die RNA-Proben wurden für die Hybridisierungsexperimente mit Affymetrix Chips (HG-U133A)
verwendet, die eine Analyse von 22.283 Genen ermöglichen. Die Auswertung erfolgte
mit konfokalen Lesegeräten und die Datenanalyse mit bioinformatischen Modellen. Der
Schwellenwert war größer als ein 2-facher Unterschied in der Genexpression und das
Signifikanzniveau α,=0,05 wurde mit dem t-test bestätigt. Die Verifizierung von 13
unterschiedlich exprimierten Genen wurde mittels Echtzeit RT-PCR überprüft.
Ergebnisse: Eine unterschiedliche Expression in normaler Haut vs. AK und/oder SCC konnte von
120 Genen gezeigt werden. Einige der Gene (z.B. Annexin, Metalloproteinasen, und Lamin)
die in früheren Studien in Karzinomen stärker oder schwächer exprimiert waren, konnten
mit unserer Studie bestätigt werden. Insgesamt waren in normaler Haut vs. AK und/oder
SCC 44 Gene stärker- und 76 schwächer-exprimiert, einschließlich Proliferation- und
Zell-Zyklus Antigenen, Transkriptionsfaktoren, Wachstumsfaktoren und regulierende
Gene des Immunsystems. Von 13 verifizierten Genen zeigten 85% eine signifikant unterschiedliche
Expression (p<0.05) mittels RT-PCR.
Schlussfolgerungen: Von der Mehrheit der identifizierten Gene war eine Assoziation mit nicht-melanozytären
Hauttumoren noch nicht bekannt. Microarray Analysen mit Hautgewebe ohne Mikropräparation
ermöglicht die Identifizierung von unterschiedlich exprimierten Genen, die sich möglicherweise
als Früherkennungsmarker bzw. Progressionsmarker eignen.