Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - P55
DOI: 10.1055/s-2004-832584

Identifizierung neuer nicht-melanozytärer Hauttumormarker mittels Microarray Technologie

I Nindl 1, C Dang 1, T Schmook 1, RJ Kuban 2, T Meyer 3, W Sterry 1, E Stockfleth 1
  • 1Department of Dermatology, Charité, University Hospital, Berlin, Germany
  • 2Institute of Biochemistry, Charité, University Hospital, Berlin, Germany
  • 3IPM-HH, Hamburg, Germany

Einleitung: Die Karzinogenese ist ein multifaktorieller Prozess angezeigt durch eine Vielzahl von Genen, die während der Tumorprogression unterschiedlich reguliert sind. Die Gene und deren Anzahl, die während der Karzinogenese nicht-melanozytärer Hauttumore (NMSC) unterschiedlich reguliert sind, ist unbekannt. Mit dieser Studie wurden unterschiedlich exprimierte Gene identifiziert.

Patienten und Methoden: Fünfzehn Kryobiopsien von 5 immunsupprimierten Organtransplantierten wurden untersucht [jeweils normale Haut, Aktinische Keratosen (AK) und Plattenepithelkarzinome (SCC)]. Die RNA von 5 normalen Hautproben und 2 AK wurden vereint. Ferner wurde RNA von 5 normalen Hautproben immunkompetenter Patienten extrahiert und somit wurden folglich 15 histologisch verifizierte Proben analysiert, normale Haut (6), AK (4) und SCC (5). Die RNA-Proben wurden für die Hybridisierungsexperimente mit Affymetrix Chips (HG-U133A) verwendet, die eine Analyse von 22.283 Genen ermöglichen. Die Auswertung erfolgte mit konfokalen Lesegeräten und die Datenanalyse mit bioinformatischen Modellen. Der Schwellenwert war größer als ein 2-facher Unterschied in der Genexpression und das Signifikanzniveau α,=0,05 wurde mit dem t-test bestätigt. Die Verifizierung von 13 unterschiedlich exprimierten Genen wurde mittels Echtzeit RT-PCR überprüft.

Ergebnisse: Eine unterschiedliche Expression in normaler Haut vs. AK und/oder SCC konnte von 120 Genen gezeigt werden. Einige der Gene (z.B. Annexin, Metalloproteinasen, und Lamin) die in früheren Studien in Karzinomen stärker oder schwächer exprimiert waren, konnten mit unserer Studie bestätigt werden. Insgesamt waren in normaler Haut vs. AK und/oder SCC 44 Gene stärker- und 76 schwächer-exprimiert, einschließlich Proliferation- und Zell-Zyklus Antigenen, Transkriptionsfaktoren, Wachstumsfaktoren und regulierende Gene des Immunsystems. Von 13 verifizierten Genen zeigten 85% eine signifikant unterschiedliche Expression (p<0.05) mittels RT-PCR.

Schlussfolgerungen: Von der Mehrheit der identifizierten Gene war eine Assoziation mit nicht-melanozytären Hauttumoren noch nicht bekannt. Microarray Analysen mit Hautgewebe ohne Mikropräparation ermöglicht die Identifizierung von unterschiedlich exprimierten Genen, die sich möglicherweise als Früherkennungsmarker bzw. Progressionsmarker eignen.