Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - P33
DOI: 10.1055/s-2004-832562

Verlauf von positivem versus negativem Sentinel und die daraus folgende Prognose bei MM

M Özen 1, NH Brockmeyer 1, N Heß 1, F Bechara 1, M Wilmert 1, M Radenhausen 1, P Altmeyer 1, K Hoffmann 1
  • 1Dermatologie, Ruhr-Universität Bochum, St. Josef Hospital

Fragestellung: Sind die Ergebnisse eines positiven oder negativen Sentinels für die Verlaufsprognose relevant? Methoden: Die Technik der Sentinel-Lymphnodektomie (SLNE) ist die gezielte, minimal-invasive Entnahme des lymphabflussszinitgraphisch identifizierten und radioaktiv markierten ersten Filterlymphknotens mit histologischer Suche von Makro- und Mikrometastasen. Im Falle eines Metastasennachweises im SLN (positiver Sentinel) wurde die Indikation zur radikalen regionalen Lymphknotendissektion gestellt. Ergebnisse: Es wurden 171 SLNE entnommen und histopathologisch untersucht. 40 waren histologisch positiv, 131 negativ (kein Nachweis von Mikrometastasen). Von den 131 neg. SLN-Patienten. zeigten 11 (8,4%) eine Metastastierung. Die Tumordicke in diesem Kollektiv lag im Median bei 5,05 (0,6– >7mm), SD 2,05. Von 40 Patienten mit pos. SLN unterzogen sich 32 einer Lymphknotendissektion. Histologisch fand man 1–3 Lymphknotenmetastasen. Im weiteren Verlauf zeigten diese Patienten im Mittel innerhalb von 2 Jahren nach Erstdiagnose (ED) weitere Metastasen. Bei neg. SLN kam es selten zu einer Metastasierung, die im Durchschnitt erst nach mehr als 5 Jahren nach ED erfolgte. 4 von 131 Patienten mit neg. SLN (3%) und 6 von 40 Pat. mit pos. SLN (15%) sind im weiteren Verlauf verstorben. Die durchschnittliche Überlebenszeit aller Patienten betrug 24 Monate. Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich von 08/1989 bis 02/2004. Schlussfolgerungen: Ein positiver Sentinel bedarf engmaschiger Kontrollen und ist eindeutig ein Prognosefaktor für den weiteren Krankheitsverlauf.