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DOI: 10.1055/s-2004-832561
Einfluss der Tumorregression und -infiltration auf Wächterlymphknotenbefall in kutanen Melanomen
Lymphknotenbefall bei Erstdiagnose von kutanen Melanomen ist einer der wichtigsten prognostischen Einflussfaktoren. Die Wächterlymphknotenbiopsie (WLKB) ist mittlerweile etabliert und wird in den meisten Kliniken routinemäßig durchgeführt. Bezüglich der Häufigkeit des Wächterlymphknotenbefalls bei partieller Tumorregression oder starker Lymphozyteninfiltration des Tumors gibt es bislang keine hinreichenden Studien. Die vorliegende Studie analysiert retrospektiv konsekutive Patienten der Universitäts-Hautklinik der Charité mit WLKB über 5 Jahre. Insgesamt wurden 808 Patienten eingeschlossen, davon 406 Patienten mit partieller Tumorregression und 402 Patienten ohne Tumorregression. Die mediane Tumordicke (TD) in der Patientengruppe mit Regression betrug 0,95mm (range 0,19–30,6), in der Patientengruppe ohne Regression 1,85mm (range 0,25–53,0). Bei 93,3% (n=375) Patienten mit Regression wurde eine WLKB durchgeführt, 87,1% (n=350) zeigten keinen Befall des WLK. In der Patientengruppe ohne Regression fand bei 85,3% (n=348) eine WLKB statt mit 70,8% (n=289) tumorfreien WLK. Bei dünnen Melanomen (TD <1mm) wurde bei 95,7% (n=201) Patienten mit Regression, bei 92,6% (n=76) Patienten ohne Regression eine WLKB durchgeführt. Bei 7,1% (n=15) zeigte sich ein Tumorbefall in der Patientengruppe mit Regression, während 2,5% (n=2) einen Tumorbefall in der Patientengruppe ohne Regression aufwiesen. Bei starken Lymphozyteninfiltraten unterhalb des Tumors (n=364) zeigte sich ein Tumorbefall des WLK bei 10,7% (n=39), während bei 23,3% (n=95) Patienten, die histologisch nur ein spärliches Lymphozyteninfiltrat aufwiesen (n=407) eine Positivität des WLK zu finden war. Bei histologisch nachgewiesener Regression zeigt sich im Vergleich nur bei dünnen Melanomen ein höherer Anteil an tumorbefallenen SLN, ein wichtiger Einflussfaktor auf den Befall des WLK ist in unserem Patientenkollektiv die fehlende, bzw. spärliche Lymphozyteninfiltration unterhalb des Tumors.