Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - P18
DOI: 10.1055/s-2004-832547

Antiangiogenetische Therapie mit Pioglitazone, Rofecoxib und Trofosfamid beim endemischem Kaposi-Sarkom

B Coras 1, C Hafner 1, A Reichle 2, M Landthaler 1, T Vogt 1
  • 1Dermatologische Klinik und Poliklinik der Universität Regensburg
  • 2Abteilung für Hämatologie/Onkologie der Universität Regensburg

Das Kaposi Sarkom (KS) bei HIV-seronegativen und HIV-seropositiven Patienten ist zur Zeit der häufigste maligne Tumor bei schwarzen Äquatorialafrikanern, 50% der beschriebenen Fälle stammen aus Zentralafrika. Therapeutisch sind bislang nur palliative Maßnahmen möglich. Da lokal-destruierende Verfahren bei multiplen Veränderungen oder bei Lokalisationen an mechanisch-belastenen Körperregionen (Füße) gewissen Limitationen unterworfen sind, besteht ein erheblicher Bedarf, weltweit nebenswirkungsarme und langfristig palliativ gut wirksame, kostengünstige Therapiemodalitäten mit systemischer Wirksamkeit zu etablieren. Wir berichten über einen 42-jährigen dunkelhäutigen, in Mosambique geborenen Patienten mit einem endemischem KS, bei dem es vor 8 Jahren erstmals zum Auftreten eines exulzerierten Knotens am rechten Innenknöchel gekommen war. Seither entstanden multiple rötlich-bräunliche Knoten an beiden Füßen und am linken Oberschenkel. Da Exzisionen, Kryotherapie und CO2 Lasertherapie stets Rezidive folgten bei zusätzlichem disseminierenden Progress, wurde eine systemische antiangiogenetische Therapie in Erwägung gezogen. Wir berichten über eine deutliche Befundbesserung und langfristige Stabilisierung unter seit eineinhalb Jahren durchgeführter Gabe der Biomodulatoren Pioglitazone (45mg/die) und Rofecoxib (25mg/die) sowie metronomer (täglicher) low-dose Chemotherapie mit Trofosfamid (3×50mg/die). Im vorliegenden Fall zeigt sich somit eine gute Wirksamkeit (stabile partielle Remission über nunmehr 14 Monate) bei gleichzeitiger guter Verträglichkeit.