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DOI: 10.1055/s-2004-832540
Die Bestimmung von S100B mittels eines neuen Elektrochemilumineszenz-Immunoassays (ECLIA)
Die Empfehlung zur Bestimmung von S100B als bislang einzigem beim malignen Melanom etablierten Tumormarker ist in die neuen Leitlinien zur Diagnostik und Therapie des malignen Melanoms (MM) aufgenommen worden. Wir haben im Rahmen einer Studie einen neuen Elektrochemilumineszenz-Immunoassay (Elecsys®?, S100, Roche Diagnostics) sowohl an einem Kontrollkollektiv als auch an Patienten mit MM untersucht. Insgesamt wurden Seren von 154 Patienten mit MM und 227 Kontrollpatienten (55 Probanden, 75 Patienten mit nichtmelanozytären Tumoren, 10 Patienten mit multiplen Nävi, 87 Patienten mit entzündlichen und Autoimmundermatosen) prospektiv untersucht. Die untere Nachweisgrenze des Assays liegt bei 0,005µg/l. Der Mittelwert der S-100B-Serumkonzentration für alle Nicht-MM-Patienten lag bei 0,084µg/l, wobei für die gesunden Probanden ein Wert von 0,042µg/l ermittelt wurde. Die 95%-Perzentile für das gesamte Kontrollkollektiv lag bei 0,242µg/l. Für 14 Patienten mit Neurodermitis und 16 mit Psoriasis wurden Mittelwerte von 0,145µg/l bzw. 0,112µg/l bestimmt, die oberhalb des cut-off von 0,105µg/l lagen. Bei den MM-Patienten konnten lediglich für die Stadien III (0,163µg/l) und IV (0,607µg/l) Mittelwerte oberhalb des cut-off gemessen werden. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass für Patienten mit MM für die metastasierten Stadien eine gute Korrelation zwischen Tumormasse und Serumkonzentration bestand. Bei Patienten mit entzündlichen Dermatosen (Neurodermitis, Psoriasis) oder auch nichtmelanozytären Tumoren (CTCL) konnten erhöhte S-100B Werte gemessen werden, was bei Koinzidenz mit MM zu falsch positiven Befunden führen kann. Eine Erhöhung des cut-off und damit der Spezifität sollte diskutiert werden.