Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - P07
DOI: 10.1055/s-2004-832536

Hautkrebsprävention und Sonnenschutz: Notwendigkeit des Nachweises und der Behandlung eines möglichen Vitamin D Mangels in Patientenkollektiven unter konsequentem Sonnenschutz

K Querings 1, W Tilgen 1, J Reichrath 1
  • 1Hautklinik und Poliklinik des Universitätsklinikums des Saarlandes, Homburg/Saar

UV-Exposition ist die wesentliche Ursache für die Entwicklung von Hautkrebs. Allerdings müssen durch Einwirkung des Sonnenlichts auch etwa 90% des vom Menschen benötigten Vitamin D in der Haut gebildet werden – ein ernsthaftes Dilemma, da in den letzten Jahren in unterschiedlichen Studien ein Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und einer erhöhten Inzidenz für verschiedene Krebserkrankungen (z.B. Kolon-, Prostata- and Brustkrebs) gezeigt wurde. Wir haben die basalen 25(OH)D3 Serumspiegel in unterschiedlichen Patientenkollektiven untersucht, welche aus medizinischer Indikation einen konsequenten Sonnenschutz betreiben müssen (A: Patienten mit Genodermatosen mit defekter DNA Reparatur; B: Patienten unter immunsuppressiver Medikation nach Nierentransplantation). In Gruppe A (n=4: 3 Patienten mit Xeroderma pigmentosum, 1 Patient mit Basalzellnävussyndrom) betrug der Mittelwert des basalen 25(OH)D3 Serumspiegels 9.5 ng/ml und in Gruppe B (n=33 Nierentransplantierte) <13.9 ng/ml (Normalwert: 20.0–90.0 ng/ml). Zusammengefasst konnten wir in beiden Gruppen deutlich erniedrigte 25(OH)D3 Serumspiegel nachweisen und somit zeigen, dass der Vitamin-D-Mangel in Patientenkollektiven, welche konsequenten Sonnenschutz betreiben, ein relevantes und ernstes Gesundheitsproblem darstellt. Als Schlussfolgerung ist zu fordern, dass Patientenkollektive, welche konsequenten Sonnenschutz betreiben, regelmässig auf das Vorliegen eines Vitamin-D-Mangels untersucht werden. Bei Patienten mit Vitamin-D-Mangel sollte eine orale Substitution durchgeführt werden.