Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - P06
DOI: 10.1055/s-2004-832535

Kein Hinweis für erhöhtes Hautkrebsrisiko durch UVB Phototherapie bei Patienten mit Psoriasis vulgaris: Eine retrospektive Pilotstudie

F Benedix 1, M Weischer 1, A Blum 1, F Eberhard 1, M Röcken 1, M Berneburg 1
  • 1Molekulare Onkologie und Alterung, Universitäts-Hautklinik, Eberhard Karls Universität, Tübingen

Die Phototherapie von Erkrankungen wie Psoriasis vulgaris stellt eine effektive Behandlungsform dar. Im Bezug auf die Sicherheit stellt eine Erhöhung des Hautkrebsrisikos eine wichtige Nebenwirkung bei dieser Behandlungsform dar. Während für die Photochemotherapie (PUVA) mittlerweile ein erhöhtes Hautkrebsrisiko mehrfach beschrieben wurde, ist für die UVB Phototherapie von Patienten mit Psoriasis unklar, ob sie das Hautkrebsrisiko erhöht. Deshalb untersuchten wir die Inzidenz von Hauttumoren in einem Kollektiv von 195 Patienten mit Psoriasis vulgaris. Diese Patienten wurden im Zeitraum zwischen 1994 bis 2000 mit UVB (UVB Breitband und UVB 311nm) in der Universitäts-Hautklinik behandelt und von 2000 bis 2003 nachbeobachtet. Von diesen Patienten erhielten 69 Breitband und 126 UVB 311nm Phototherapie. Klinische Daten über Hauttumoren wurden aus dem regionalen interdisziplinären Tumorzentrum des Universitätsklinikums Tübingen erhoben. Im Rahmen dieser Studie (Statistical Power 80% für 6–7 fache Erhöhung und 83% für 5–6 fache Erhöhung, p=0.05) entwickelte ein Patient einen Hauttumor, ein in situ Melanom, welches im selben Jahr diagnostiziert wurde, in dem die Phototherapie begann. Keiner der Patienten mit den höchsten kumulativen Dosen an UVB (>400J/cm2) entwickelte einen Hauttumor. Während bei PUVA eine Erhöhung des Hautkrebsrisikos um das fünf- bis zwölffache beschrieben ist, deuten diese Daten darauf hin, dass für die Phototherapie der Psoriasis vulgaris mittels UVB Phototherapie (UVB Breitband und UVB 311nm) kein vergleichbares Risko vorliegt.