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DOI: 10.1055/s-2004-832533
Adjuvante Therapie mit Interferon-alpha beim malignen Melanom. Ergebnisse einer Meta-Analyse
In den letzten Jahren wurden mehrere randomisierte Studien zur adjuvanten Therapie bei high-risk Melanomen mit teils differierenden Ergebnissen zum rezidivfreien und Gesamtüberleben durchgeführt. Insbesondere die Dosierung („high-dose“ [20 MIU i.v. initial/3*10 MIU s.c/Woche] vs. „low-dose“ [3×3 MIU s.c/Woche]) war immer wieder Gegendstand kontroverser Diskussionen. Deshalb werteten wir die Ergebnisse publizierter randomisierter Studien in einer Meta-Analyse aus. Zum Zeitpunkt der Auswertung lagen 10 Studien mit insgesamt 4281 Patienten vor (intent-to treat). Acht Studien verglichen die Therapie mit Interferon-alpha gegen einen Beobachtungsarm, eine Studie untersuchte ein „high-dose“-Regime vs. „low-dose“ vs. Beobachtung. Eine einzelne Untersuchung verglich eine „very-low-dose“-Regime [1 MUI s.c. jeden 2. Tag] gegen Beobachtung. Hinsichtlich der Rezidivfreiheit ist sowohl eine „high-dose“ als auch eine „low-dose“-Therapie signifikant einer reinen Beobachtung überlegen (p=0.008; p<0.001). Das „very low-dose“ Regime war indessen nicht signifikant. Leider vergleicht nur eine Studie eine Behandlung mit „high-dose“ vs. „low-dose“ (p=0.44). Bezüglich des Gesamtüberlebens zeigt kein Therapieregime einen signifikanten Vorteil gegenüber einer reinen Beobachtung („high-dose“ – p:0.40; „low-dose“ – p:0.07; „very low-dose“ – p:0.43). Somit wird deutlich, dass eine adjuvante Therapie mit Interferon-alpha die Rezidivrate signifikant senkt, dies sich jedoch nicht in einer signifikanten Verbesserung des Gesamtüberlebens auswirkt.