Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - V25
DOI: 10.1055/s-2004-832519

Reversible HLA-Multimere (Streptamere) zur Isolierung von Melan-A spezifischen zytotoxischen T-Lymphozyten (CTLs)

J Neudorfer 1, B Schmidt 1, K Huster 2, M Schiemann 2, T Schmidt 3, H Wagner 2, C Peschel 1, DH Busch 2, H Bernhard 1
  • 1Abteilung für Hämatologie/Onkologie und
  • 2Abteilung für Mikrobiologie/Immunologie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
  • 3IBA GmbH, Göttingen, Deutschland

Reversible MHC-Peptid-Multimere, sogenannte Streptamere, sind eine neue Technologie zur Darstellung und Isolierung von CTLs. Im Gegensatz zu den bisher verwendeten Tetrameren, können sie von den T-Zellen wieder abgelöst werden und beeinflussen somit nicht die Funktion der Zellen. In dieser Studie wurden die beiden Techniken in Bezug auf Färbeintensität, Proliferation der isolierten T-Zellen und deren lytische Aktivität nach Expansion verglichen. PBMCs eines gesunden Spenders wurden mehrere Male mit modifiziertem Melan-A(26–35)A27L-Peptid in vitro stimuliert. Die Sortierung der Melan-A spezifischen CTLs erfolgte mittels Tetramer- bzw. Streptamer-Technologie an einem Zellsorter, wobei sich keine Unterschiede in der Färbeintensität zeigten. Es folgten Klonierung der T-Zellen mittels Verdünnungsreihe und anschließende Expansion der spezifischen Klone. Streptamer-isolierte CTLs proliferierten besser als Tetramer-isolierte T-Zellen. Die lytische Aktivität und Avidität der expandierten Klone wurden in Zytotoxizitätsassays ermittelt. Beide Techniken brachten bei diesen Experimenten vergleichbare Ergebnisse. Alle Klone zeigten Kreuzreaktivität mit dem natürlichen Melan-A(27–35)-Peptid. Wir werden in Zukunft Streptamere verwenden, welche an Magnetpartikel gekoppelt sind. Somit kann die Isolation der T-Zellen unter GMP-Bedingungen durchgeführt werden und die isolierten T-Zellen können zum adoptiven Transfer für Melanompatienten verwendet werden.