Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - V22
DOI: 10.1055/s-2004-832516

NKG2D/ULBP-1 Interaktion bei der durch dendritische Zellen vermittelten T-Zellaktivierung

D Schrama 1, P Terheyden 1, K Otto 1, F Lühder 2, JC Becker 1
  • 1Dermatologie, Universitätsklinik Würzburg
  • 2Institut für Multiple Sklerose Forschung, Universität Göttingen

Das Immunsystem lässt sich in eine angeborene und eine erworbene Immunität unterteilen. Dabei sind die beiden Zweige jedoch keinesfalls als komplett separate Systeme zu betrachten, was sich beispielsweise am NKG2D zeigt. Dieser aktivierende NK-Rezeptor wurde ursprünglich auf NK Zellen identifiziert, im Weiteren jedoch auch auf CD8+ T-Lymphozyten gefunden. Die Liganden für NKG2D sind die MIC- und ULBP-Proteine, welche unter anderem durch Infektion oder maligne Transformation induziert werden. Daher konzentrierten sich die bisherigen Arbeiten zu NKG2D/NKG2D-Ligand auf deren Rolle bei Immunzelle-Zielzelle Interaktionen. Unsere Beobachtung, dass es sich bei den ULBP-1 exprimierenden Zellen in den Lymphknoten von Melanompatienten um dendritische Zellen handelt, veranlasste uns NKG2D/ULBP-1 Interaktionen von Antigen-präsentierenden Zellen und T-Zellen weiter zu charakterisieren. In vitro Analysen bestätigten die Expression von ULBP-1 in reifen dendritischen Zellen auf mRNA und Protein Ebene. Kinetische Untersuchungen demonstrierten eine enge Regulation der ULBP-1 Expression während der DC Reifung. Auch die Expression von NKG2D ist abhängig vom Aktivierungsstatus der T-Zelle, obwohl es sich konstitutiv auf den meisten von uns in vitro untersuchten T-Zellpopulationen findet, wird die NKG2D Expression durch in vitro Stimulation massiv verstärkt. In situ Analysen bestätigten die präferentielle Expression von NKG2D auf aktivierten T-Zellen, da in Schildwächter-Lymphknoten von Melanompatienten nur Tumor-spezifische, nicht aber Virus-spezifische T-Zellen NKG2D exprimierten. Darüber hinaus zeigte sich eine Kolokalisation von NKG2D- und Proliferationsmarker-Expression. Diese Ergebnisse legen eine wesentliche Rolle von NKG2D/ULBP-1 Interaktionen für zelluläre Immunreaktionen in lymphatischen Geweben nahe.