Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - V18
DOI: 10.1055/s-2004-832512

Vergleich der Schmerzhaftigkeit bei Anwendung von Methyl-ALA und ALA bei der photodynamischen Therapie

A Kasche 1, S Luderschmidt 1, J Ring 1, R Hein 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein, TU München, München

Einleitung: Die photodynamische Therapie (PDT) ist eine neue Therapieoption zur Behandlung von Carcinomata in situ wie aktinischen Keratosen. Hierbei werden entweder Aminolävulinsäure (ALA) oder Methyl-Aminolävulinsäure (Methyl-ALA) exogen appliziert, wodurch es in Folge zur Anreicherung von Protoporphyrin IX – dem eigentlichen Photosensibilisator – in den Tumorzellen kommt. Durch Einfluss von Rotlicht werden reaktive Sauerstoffspezies produziert. Nachfolgend kommt es zur Membranschädigung, Hemmung der Atmungskette in den Mitochondrien und Freisetzung lysosomaler Enzyme mit anschließendem Zusammenbruch der zellulären Homöostase. Das Resultat ist ein Zelluntergang durch Nekrose oder Apoptose. Zu den wenigen gravierenden Nebenwirkungen der PDT gehört ihre Schmerzhaftigkeit. In dieser Studie sollte untersucht werden, ob es Unterschiede in der Schmerzintensität bei Anwendung von ALA bzw. Methyl-ALA gibt. Patienten: Es wurden 70 Patienten (62 Männer, 8 Frauen, Durchschnittsalter 69±7,9) mit aktinischen Keratosen am Kapillitum untersucht. Die PDT wurde mit Rotlicht der Wellenlänge 630 nm, einer Lichtdosis von 100J/cm2 und Lichtintensität von 160 mW/cm2 durchgeführt (Waldmann, PDT 1200). Methode: Die Patienten wurden aufgefordert ihre Schmerzen in einer visuellen analogen Schmerzskala von 0 bis 10 anzugeben (0=keine Schmerzen, 10=unerträgliche Schmerzen). Nicht mehr tolerierbare Schmerzen führten zum Abbruch der Therapie. Ergebnisse: Methyl-ALA-PDT erwies sich weniger schmerzhaft als ALA-PDT. Bei Anwendung von Methyl-ALA brachen nur 12% der Patienten die Therapie vor Erreichen der geforderten Lichtdosis von 100J/cm2 ab, wohingegen die Abbrecherquote bei Anwendung von ALA bei 51% lag. Diese Ergebnisse sind vielversprechend und ermutigen zur Durchführung von Plazebo-kontrollierten Vergleichsstudien.