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DOI: 10.1055/s-2004-832498
Penetranz der T1796A Mutation des b-raf Gens in Primärmelanomen und Metastasen
Gene der ras-raf-MAPK-Kaskade fungieren als genetische Kontrollschalter zur Beeinflussung der Zellteilungsrate der Zelle. Die Aktivierung erfolg durch aminosäurespezifische Phosphorylierungen der Kaskade. Wir konnten übereinstimmend mit anderen Arbeitsgruppen eine erhöhte Mutationsrate des Exon 15 des b-raf Gens bei melanozytären Hauttumoren unterschiedlicher Dignität nachweisen. Die spezifische T1796A Mutation aktiviert über eine Phosphorylisierungskaskade Wachstumsfaktoren, die eine Proliferation induzieren. Um die Penetranz der Mutation zu validieren, wurden 16 metastasierte Primärmelanome und die jeweils korrespondierenden Metastasen auf das Vorhandensein von Punktmutationen in Exon 15 des b-raf Gens untersucht. Mittels manueller Mikrodissektion wurden Tumorzellen isoliert und einer Mutationsanalyse durch automatische DNA-Sequenzierung unterzogen. Zur Korrelation zwischen Mutationsstatuts und Aktivierung der ras-raf-Kaskade wurden die Fälle mit phospho-MEK und phospho-MAPK immunhistochemisch angefärbt. Die Mutationsfrequenz lag insgesamt bei 41% (13/32), Primärmelanome (6/16) und Metastasen (7/16) zeigen eine ähnliche Mutationsfrequenz. Die Paare aus Primärmelanom und jeweiliger Metastase zeigen eine Konkordanz in 75% der Fälle (12/16), zwei Primärmelanome sind mutiert, während die Metastase den Wildtyp zeigt, bei zwei weiteren Paaren ist lediglich der Sekundärtumor mutiert. Die immunhistochemischen Färbungen zeigen keine Korrelation zwischen dem Vorliegen der Mutation und vermehrter Expression von der phospho-MEK und phospho-MAPK, da beide Antikörper vorwiegend mitotische Melanozyten anfärben. Da durch raf-Kaskaden Inhibitoren (z.B. BAY-43–9006) der T1796A Mutation des b-raf Gens eine therapeutische Bedeutung zukommen könnte, ist die von uns detektierte Penetranz der Mutation in Melanommetastasen entscheidend, da die Kinaseinhibitoren vorrangig bei metastasierenden Melanomen indiziert sind.