Z Gastroenterol 2004; 42 - P068
DOI: 10.1055/s-2004-831522

H. pylori-Virulenzfaktoren und Interleukin–1ß Polymorphismen bei Patienten mit histologisch nachgewiesenen Risikoläsionen im Magen und bei Verwandten 1.Grades von Magenkarzinom-Patienten

A Leodolter 1, T Wex 1, K Wolle 1, M Ebert 1, T Kähne 1, U Peitz 1, P Malfertheiner 1
  • 1Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Universität Magdeburg

Die Bestimmung von H. pylori-Virulenzfaktoren mit genetischen Wirtsfaktoren wurde zur Risikostratifizierung der Patienten im Hinblick auf die Magenkarzinomentstehung vorgeschlagen. Auch bestimmte Muster der Gastritis sind bekanntermaßen mit einem höheren Magenkarzinomrisiko assoziiert. Ziel dieser Studie war es eine Assoziation zwischen bakteriellen und wirtsbedingten Faktoren bei Patienten mit bekanntem erhöhten Magenkarzinomrisiko zu untersuchen.

Methoden: 155 H. pylori-, positive Patienten wurden untersucht (40 Kontrollen, 50 mit Corpus-prädominanter/Pangastritis und/oder Interstinaler Metaplasie, 35 Magenkarzinom-Patienten und 30 Verwandte 1. Grades). DNA wurde aus dem Blut isoliert und der Polymorphismus im IL–1ß Gen an Position –31 und –511 mittels „primer extension“ und Massenspektrometer bestimmt. Die Analyse der variablen Anzahl von „tandem repeats“ im Intron 2 des IL-RN Gen erfolgte mittels PCR und Agarosegel-Elektrophorese. Der CagA-Status wurde mittels Immunoblot evaluiert.

Ergebnisse: Die Häufigkeit der IL–1ß Polymorphismen (IL–1B–511 *T, IL–1B–31 *C, IL–1RN*2) sowie des CagA-Status waren nicht unterschiedlich zwischen den untersuchten Gruppen. Die Häufigkeit der Polymorphismen und der CagA-Status in der Magenkarzinomgruppe waren mit den Daten aus der Literatur vergleichbar. Die Kombination der verschiedenen Faktoren brachte keinen weiteren relevanten Informationsgewinn.

Schlussfolgerung: Durch die Kombination von bakteriellen und wirtsabhängigen genetischen Faktoren bei Patienten mit Risikogastritis oder Verwandten 1.Grades von Magenkarzinompatienten konnten wir bislang keine suffiziente Risikostratifizierung durchführen. Die Häufigkeit genetischer Veränderungen im IL–1ß Gen sowie die CagA-Prävalenz waren in allen untersuchten Gruppen vergleichbar.