Z Gastroenterol 2004; 42 - P053
DOI: 10.1055/s-2004-831507

Endoskopische Gastroplastie mittel Endoscopic Suture Device (ESD)- Evaluation am Erlanger-Endo-Trainer und erste klinische Ergebnisse

D Schilling 1, R Kiesslich 2, V Kudis 1, PR Galle 2, JF Riemann 1
  • 1Medizinische Klinik C Klinikum der Stadt Ludwigshafen /Rhein gGmbH
  • 2I. Medizinische Klinik, Johannes-Gutenberg Universität, Mainz

Hintergrund: Der Nachteil bisheriger Nahtsysteme zur endoskop. Therapie der GERD ist die Notwendigkeit eines Overtubes und die eingeschränkte endosk. Übersicht an der Cardia. Aktuell steht ein Nahtapplikator zur Verfügung (ESD; Wilson-Cook), der über einen externen am Gerät fixierten Kanal ein- und ausgeführt werden kann. Wir berichten hier über die präkl. und klin. Evaluation des Systems. Patienten und Methode: Das ESD-Device wurde zunächst am EET eingesetzt um zu prüfen, wie sich die Übersichtsverhältnisse während der Applikation des ersten und zweiten Fadens, sowie bei der Applikation des Nahtclips gestalten. Ausserdem würden die Präparate des Schweinemagens histologisiert, um die Eindringtiefe der Fäden zu untersuchen. Nachfolgend wurde bei bislang 20 Pat. mit GERD und den für die endosk. Refluxverfahren gültigen Einschluss-kriterien das Nahtsystem appliziert. Ergebnisse: EET: Insgesamt wurden 36 Nähte gesetzt. Jederzeit konnte eine gute Übersicht bewahrt werden. Alle Nähte ließen sich problemlos applizieren. Lediglich in einem Fall ließ sich nach der Clip-Applikation der Faden nicht abtrennen. In 4 Präparaten konnte die histolog. Aufbereitung zeigen, dass die Fäden bis zur Muscularis reichen. Patienten: 20 Pat. (9 Frauen), mittl. Alter 44,3 Jahre wurden bislang mittes ESD behandelt. Die mittl. Dauer der Intervention lag bei 38 Min. (25–54). 12 Pat. berichteten über leichte Schmerzen direkt postinterventionell. In 2 Fällen kam es zu einer Blutung, einmal im Zusammenhang mit einem Fadenausriss, die problemlos über den freien Arbeitskanal des Endoskopes behandelt wurden. In 9 Fällen wurden zwei Nähte appliziert, bei 11 Patienten drei. Bei 8 von 20 Pat. (40%) konnte bei der endosk. Nachkontrolle nach 4 Wo ein Fadenverlust verzeichnet werden, bei zwei (10%) Pat. eine Lockerung der Fäden. 5 von 8 Pat. mit 3 Mon-Follow up sind PPI frei, bei einer Pat. trotz Fadenlockerung. Schlussfolgerung: Das ESD-Device stellt ein technisch gut praktikables System dar, dessen Anwendbarkeit in ersten Erfahrungen leicht und sicher erscheint. Die hohe Fadenverlustrate muss kritisch gesehen werden. Erst, wenn zuverlässige Daten mit längerem Follow up vorliegen, macht es Sinn, prospektive, Sham-kontroll. Studien mit diesem System durchzuführen.