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DOI: 10.1055/s-2004-828735
Therapie des Normaldruckglaukoms: Untersuchung des Einflusses verschiedener Antiglaukomatosa auf die okuläre Perfusion
Hintergrund: Die verminderte retrobulbäre Gefäßperfusion wird als Co-Faktor in der Genese des Normaldruckglaukoms (NDG) angenommen. Therapieziel einer lokalen medikamentösen Therapie sollte neben der Augendrucksenkung ebenso eine Verbesserung der Gefäßperfusion sein. In der vorliegenden Studie wird der Einfluss 4 verschiedener augendrucksenkender Tropfen auf die retrobulbäre Gefäßperfusion untersucht.
Methode: Die okuläre Gefäßperfusion von 52 Patienten mit NDG wurde mittels der Farbduplexsonographie (CDI) und dem Langham-OBF (LOBF) untersucht. Dabei erfolgte je eine Messung der okulären Perfusion vor Therapiebeginn sowie nach einem Monat unter der neu angesetzten Therapie. Untersucht wurde dabei der Einfluss von 4 Medikamenten (Dorzolamid (n=15), Brinzolamid (n=8), Latanoprost (n=10) und Bimatoprost (n=11)). In der Kontrollgruppe (n=8) erfolgten die gleichen Messungen ohne Veränderungen der Therapie.
Ergebnisse: Alle verwendeten Augentropfen senkten den Augendruck. Bezüglich der retrobulbären Gefäßperfusion konnte unter Dorzolamid eine signifikante Erhöhung der systolischen und diastolischen Perfusionswerte in den kurzen hinteren Ziliararterien dargestellt werden. Brinzolamid, Latanoprost und Bimatoprost zeigten tendenziell ebenfalls eine Erhöhung der Flusswerte, diese waren jedoch nicht signifikant.
Schlussfolgerungen: Lediglich Dorzolamid zeigt in dieser Studie einen zusätzlichen positiven Effekt auf die okuläre Perfusion. Da die Wirkung von Brinzolamid jedoch ohne statistisch signifikanten Nachweis bleibt, ist es nicht möglich der Inhibierung der Karboanhydrase den positiven Einfluss auf die Perfusion zuzuschreiben. Das therapeutische Ziel sowohl den Augendruck als auch die okuläre Perfusion zu verbessern scheint durch lokal verwendete Augentropfen nicht möglich zu sein. Als positiv zu verzeichnen ist die Tatsache, dass keine untersuchten Medikamente die Durchblutung negativ beeinflusst haben.