Rofo 2004; 176 - VO_2084
DOI: 10.1055/s-2004-827559

Sextantenbezogene Lokalisation und Staging des Prostatakarzinoms mittels 1, 5 Tesla-MRT mit Endorektalspule bei über 100 Patienten

A Graser 1, UG Müller-Lisse 1, AF Heuck 1, B Sommer 1, J Massmann 1
  • 1Klinikum der Universität München-Grosshadern, Klinische Radiologie, München

Ziele: Zur Bestimmung der Sensitivität und Spezifität der 1,5 Tesla-MRT mit Endorektalspule bei der Tumorlokalisation und dem Staging auf Sextantenbasis. Methode: Drei unabhängige Radiologen (R1, R2, R3) befundeten retrospektiv MR-Untersuchungen der Prostata von 106 Patienten mit bioptisch gesichertem Prostatakarzinom. Alle Patienten wurden innerhalb von 21 Tagen nach der Untersuchung radikal prostatektomiert. Die histopathologischen Prostatektomiepräparate wurden in kontinuierlichen transversalen Großflächenschnitten aufgearbeitet. Die mit einer Kombination von Endorektal- und Phased-Array-Oberflächenspule durchgeführten Untersuchungen wurden auf Sextantenbasis unter Verwendung einer fünf-Punkte-Skala ausgewertet. 58 Patienten hatten ein auf die Prostata begrenztes Karzinom, während 48 extrakapsuläre Tumorausdehnung (ECE) aufwiesen. Ergebnis: Bei der Tumorlokalisation ergaben sich Sensitivitäten von 85,2% für R1, 72,4% für R2 und 88,2% für R3 und Spezifitäten von 80,3%, 91,2% und 86,0%. Bei der Beurteilung der extrakapsulären Ausdehnung wurden Sensitivitäten von 78,9% für R1, 77,8% für R2 und 90,7% für R3 erreicht. Die Spezifität betrug 85,0%, 92,3% und 88,1%. Schlussfolgerung: Die MRT mit einer Kombination von Endorektal- und Phased-array-Oberflächenspule hat besonders bei Auswertung der Daten mit Hilfe eines Sextantenmodells und Korrelation mit Großflächenschnitten eine hohe Sensitivität und Spezifität bei Lokalisation und Staging des Prostatakarzinoms.