Endoskopie heute 2004; 17 - P23
DOI: 10.1055/s-2004-820675

Erfahrungen mit dem PEG-Wechsel

C Müller 1, G Kähler 1, A Michael 1
  • 1Chirurgische Endoskopie, Klinik für Allgemeine und Viszerale Chirurgie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sektion Endoskopie der Chirurgischen Universitätsklinik Mannheim

Einleitung und Methodik: In unserer Einrichtung werden jährlich ca. 300 PEG angelegt, der überwiegende Teil (ca. 75%) bei stationären Patienten. Im Zeitraum von 1/1997 bis 3/2003 haben wir bei 58 Patienten 70 PEG-Wechsel vorgenommen.

Ergebnisse: Aufgrund von Materialermüdung bis hin zu Brüchen und Leckagen am Schlauch erfolgte der Wechsel in den meisten Fällen, nämlich bei 21 Patienten (29%), wobei die kürzeste Liegedauer 7 Wochen und die längste 48 Monate betrug.

14mal (20%) erfolgte der Wechsel aus Komfortgründen und Patientenwunsch auf einen Button. 9mal (13%) wurde der Wechsel prophylaktisch wegen der langen Liegedauer (11 Monate –4 Jahre) der PEG durchgeführt.

Wegen eines Burried-Bumper-Syndroms musste in 8 Fällen (11%) die PEG entfernt und eine neue platziert werden, das war in einem Fall nur operativ möglich.

Bei 4 Patienten wurde die 9Charr.-PEG in eine 15Charr.-PEG gewechselt werden, u.a. weil der Bedarf einer jejunalen Einschubsonde entstanden war.

Die übrigen Wechsel ergaben sich aus verschiedensten Gründen wie Schlauchverstopfung, lokale Entzündung.

Bis auf einen Burried-Bumper-Fall konnten alle Wechsel endoskopisch unter Nutzung des vorbestehenden Fistelkanals ohne Komplikationen und bei den meisten der Patienten auch ambulant durchgeführt werden. Ausnahmen bildeten Kinder und schwer behinderte Jugendliche, die einer Narkose bedurften bzw. Patienten mit Burried-Bumper-Syndrom, die wegen der ausgeweiteten endoskopischen Intervention nachbeobachtet wurden.

Diskussion und Folgerungen: Aus unseren Erfahrungen heraus sollte man nach 1–2 Jahren PEG-Liegedauer die Material-Verhältnisse der PEG kritisch betrachten. Allerdings erscheint ein geplanter Wechsel nicht erforderlich, da keine Komplikationen auftraten, wenn der Wechsel erst zum Zeitpunkt der Notwendigkeit erfolgte. Dies alles schützt naturgemäß nicht vor einem Burried bumper.