Endoskopie heute 2004; 17 - P18
DOI: 10.1055/s-2004-820670

Verbesserte sonographische Detektion und Organdarstellung von Pankreastransplantaten bei Typ I-Diabetikern durch Tissue Harmonic Imaging (THI)

U Schiemann 1, C Dieterle 1, M Götzberger 1, W Heldwein 1, R Landgraf 1
  • 1Gastroenterologie/Sonographie, Medizinische Klinik-Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität München

Hintergrund:

Die kombinierte Pankreas/Nieren-Transplantation ist eine etablierte Therapie von Typ I-Diabetikern mit einer terminalen Niereninsuffizienz. Im postoperativen Monitoring der Patienten stellt die Sonographie die wichtigste bildgebende Untersuchungsmethode dar. Nierentransplantate sind in der Regel leicht zu sonographieren, wohingegen Pankreastransplantate durch ihre parakolische Lage im rechten Unterbauch häufig durch unerwünschte Luftüberlagerung schwer zu detektieren sind.

Patienten und Methoden:

Von 33 doppeltransplantierten Patienten ohne klinische oder laborchemische Anhaltspunkte für eine Abstoßungsreaktion wurden die Pankreastransplantate konventionell (3,4MHz, Siemens Sonoline Elegra) und mittels Tissue Harmonic Imaging (Pulsinversionstechnik, 2,3MHz) von einem erfahrenen Untersucher sonographiert. Die Photodokumentationen wurden verblindet und von zwei weiteren erfahrenen Untersuchern beurteilt. Die Qualität der Eindringtiefe einerseits und der Detailbeschreibung (Organbegrenzung, Inhomogenitäten) andererseits wurde mit einem Score von 1 (gute), 2 (mittlere), 3 (schlechte) Bildqualität bewertet. Die statistische Evaluation erfolgte durch den Mann-Whitney-U-Test.

Ergebnisse:

In 25 Fällen (78%) konnte das Pankreastransplantat im konventionellen B-Bild detektiert werden. Die Detektionsrate war mittels THI höher (29 Fälle=91%). Die Eindringtiefe wurde für beide Methoden annähernd gleich bewertet. Der mittlere Beurteilungsscore für die konventionelle Sonographie lag bei 2,05±0,5 und für THI bei 1,94±0,5. In der Detailbeschreibung jedoch wurde die konventionelle Sonographie mit einem Score von 2,50±0,5 als nur mittel-schlecht eingestuft, während die Beurteilung durch THI mit einem Score von 1,78±0,6 statistisch signifikant besser war (p<0,0001).

Schlussfolgerung:

Das Tissue Harmonic Imaging verbessert die Detektion und die Beurteilung der Gewebestruktur von Pankreastransplantaten. Die Penetration von Ultraschallwellen ins Gewebe wird durch diese neue Methode nicht relevant beeinträchtigt.