Endoskopie heute 2004; 17 - P17
DOI: 10.1055/s-2004-820669

Sedierung mittels Propofol vs. Midazolam/Pethidin bei der ERCP von älteren Hochrisikopatienten

A Riphaus 1, N Stergiou 1, T Wehrmann 1
  • 1Medizinische Klinik I, Klinikum Hannover Siloah

Einleitung:

Eine adäquate Sedierung ist die Voraussetzung für endoskopische Interventionen, die aufgrund der demographischen Entwicklung zunehmend bei betagten Patienten durchgeführt wird.

Methodik:

Es wurden 150 konsekutive Patienten ≥ 80 Jahre (mittl. Alter 84,6±7,9J., Streubreite 80–94J.) zur ERCP randomisiert entweder mit Propofol allein (n=75) oder mittels Midazolam plus Pethidin (n=75) sediert. Die mittlere Dosis betrug für Propofol 322mg, für Midazolam/Pethidin 6,3mg bzw. 50mg. Die Patienten befanden sich überwiegend in der ASA-Klasse III und IV (91%). Herzfrequenz, RR, O2-Sätt. und EKG wurden kontinuierlich gemessen und die Sedierungseffizienz, Nebenwirkungsrate, Aufwachqualität und -zeit dokumentiert.

Ergebnis:

Midazolam plus Pethidin

Propofol [Bolusgabe]

N

75

75

O2 <90%

7

8

O2 <85%

0

1

Maskenbeatmung

0

1

RR <90mmHg

1

2

HF <50/Min.

4

3

HF >100/Min.

3

2

Pat.toleranz(visuelle Analogskala: 0–10)

7.4±1.7 [ *4–10]

8.5±1.5 [6–10]

Aufwachscore n. 30 Min.(0–10 Pkt.)

1.1 *6.1±

1.28.3±

Aufwachzeit

13 Min. *31±

10 Min.22±

* p<0.01

Schlussfolgerung: Auch bei älteren Patienten mit erhöhtem Sedierungsrisiko ist die Anwendung von Propofol im Vergleich zu Midazolam/Pethidin hinsichtlich Toleranz und Aufwachqualität überlegen, bei annähernd gleichem Nebenwirkungsspektrum.