Endoskopie heute 2004; 17 - P3
DOI: 10.1055/s-2004-820655

Miniatur-Endoskopie und virtuelle CT-Endoskopie der Tuba Eustachii

J Hammersen 1, T Rodt 1, H Becker 1, PR Issing 1
  • 1HNO-Klinik, Klinikum Bad Hersfeld

Einleitung:

Die Tuba Eustachii reguliert den Luftdruck des Mittelohres und des angrenzenden Mastoidzellsystems, drainiert Sekretionen aus dem Mittelohr und verhindert einen Reflux von Sekreten des Nasopharynx. Erkrankungen der Ohrtrompete, wie z.b. entzündliche Erkrankungen oder eine Allergie führen zu chronischen Mittelohrerkrankungen, deren Behandlung schwierig sein kann. Der schwierigen Diagnostik möglicher Dysfunktionen der Tuba Eustachii kommt dabei eine große Bedeutung zu.

Methode:

An 10 humanen, fixierten Präparaten wurde eine Endoskopie der Tuba Eustachii mithilfe eines Miniatur-Endoskops durchgeführt. Eine hochauflösende Multi-Slice-Computertomographie der Felsenbeinregion wurde gleichzeitig angefertigt und die optischen Daten der Miniaturendoskopie mit den nachverarbeiteten Schichtbilddatensätze (GE LightSpeed QX/i) unter Verwendung der klinischen Routineprotokolle verglichen. Verschiedene 3D-Darstellungsverfahren wurden hierbei untersucht.

Ergebnisse:

Die Bildqualität der durchgeführten Mikro-Endoskopie war gut. Eine Beurteilung der Weichteiloberflächen war gut möglich. Probleme ergaben sich neben Rigidität des fixierten Gewebes und den notwendigen starken Biegungen des Miniatur-Endoskops auch durch die rasche Verschmutzung der Optikoberfläche. Die mit der MS-CT akquirierten Daten lieferten gute Informationen über Hochkontrast-Strukturen, die Beurteilung der Weichteil-Strukturen der Tuba Eustachii war nur eingeschränkt möglich. Die Nachverarbeitung der CT-Daten erlaubt eine strukturierte Präsentation der anatomischen Verhältnisse. Analog zu den realen Bildern der Endoskopie konnten CT-Darstellungen erstellt werden. Informationen über nicht oberflächlich gelegene Befunde ließen sich visualisieren. Die Darstellung der räumlichen Beziehung der anatomischen Strukturen zueinander wird durch 3D-Darstellungen ermöglicht.

Schlussfolgerung:

Mithilfe der Miniatur-Endoskopie lässt sich die Tuba Eustachii im Modell gut untersuchen. Einschränkungen aufgrund der Rigidität der Optik sind in der klinischen Anwendung ebenso wie eine Wärmeentwicklung und deren Auswirkungen zu berücksichtigen. Die computergestützte Nachverarbeitung von CT-Daten ermöglicht zusätzliche Informationen über oberflächenferne Strukturen zum miniaturendoskopischen Verfahren.