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DOI: 10.1055/s-2004-820646
Grenzen des endoskopisch-laparoskopischen Splittings am Magen
Die seltenen gutartigen Magentumoren werden zunehmend eine Domäne der laparoskopischen Magenchirurgie. Im endoskopisch-laparoskopischen Rendezvousverfahren wird der Tumor zunächst gastroskopisch identifiziert, dem laparoskopischen Operateur gezeigt und anschließend wird eine laparoskopische Exzision vorgenommen. Die Entfernung des Resektates erfolgt entweder laparoskopisch über die Bauchdecke oder endoskopisch über den Oesophagus nach außen. Am Beispiel eines 74-jährigen Mannes mit gastrointestinalem Stromatumor von 80×35×35mm Größe zeigen wir die Grenzen des endoskopisch-laparoskopischen Rendezvousverfahrens bei der Magenchirurgie auf. Diese Raumforderung war endoskopisch glattbegrenzt und endosonographisch bestand der Verdacht auf einen Stromatumor. Eine rein endoskopische Abtragung war wegen der Ausdehnung auf die Muskularis propria nicht möglich. Intraoperativ konnte die Mukosa nicht vom Tumor getrennt werden, so dass eine Vollwandresektion erfolgte. Die exakte Lokalisationsbestimmung erfolgte intraoperativ durch das Endoskop. Der Tumor wurde anschließend in einen Bergebeutel eingebracht und mittels des Endoskopes und einer Polypektomieschlinge über den Oesophagus geborgen. Da eine Luftfüllung des Magens bei Vollwandresektion nicht möglich ist, gelangte das durch den unsterilen Mund-Rachen-Bereich eingeführte Endoskop in die sterile Bauchhöhle. Dies führte zu einem kurzzeitigen Fieber, das jedoch durch eine antibiotische Therapie schnell zu behandeln war. Der postoperative Verlauf war unauffällig.
Schlussfolgerung: Im Rahmen der laparoskopischen Magenchirurgie ist bei Anwendung des Rendezvousverfahrens die intraluminale Endoskopie auf die intraoperative Detektion und Lokalisation des Prozesses zu beschränken. Eine transoesophageale Entfernung von Vollwandresektaten sollte wegen der Kontamination des intraabdominellen Raumes durch das unsterile Endoskop vermieden werden.