Endoskopie heute 2004; 17 - VI5
DOI: 10.1055/s-2004-820645

Ausgedehnte Bauchwandläsion bei bullösem Pemphigoid durch PEG-Sonde

U Gottschalk 1, G Boden 1
  • 1Klinik für Innere Medizin – Gastroenterologie, Vivantes-Klinikum Prenzlauer Berg, Berlin

Wir berichten über eine 88-jährige Patientin, die aufgrund gravierender Schluckstörungen nach einem Hirninfarkt mit einer PEG versorgt wurde. Vier Monate vor stationärer Aufnahme erfolgte bereits ein Wechsel der PEG-Sonde, wobei das Hautareal um die Sonde zu diesem Zeitpunkt leicht entzündet war. Seit Jahren besteht zusätzlich ein bullöses Pemphigoid, das einer Kortikoiddauertherapie bedarf. Zum jetzigen Aufnahmezeitpunkt fand sich ein ca. 3,5cm großer und sehr tiefer Hautdefekt mit einer Ausdehnung bis auf die Muskulatur. Der Sondenkanal war intramuskulär auf 1,5cm erweitert und mit dem Finger gut bis in das Magenlumen sondierbar. Nach der PEG-Entfernung und dem Übergang auf eine parenterale Ernährung erfolgte die Verlegung in unsere Abteilung für plastische Chirurgie zur Wunddeckung.

Blasenbildende Dermatosen stellen ein bedeutsames lokales Problem in der pflegerischen Versorgung von Patienten mit PEG dar. Anhand der Bilddokumentation des vorliegenden Falles wird die Problematik dargestellt und die Genese der Entstehung eines derartigen ausgedehnten Substanzdefektes diskutiert. Eine Lokaltherapie wird empfohlen und Empfehlungen für die Praxis dargestellt.