Endoskopie heute 2004; 17 - V46
DOI: 10.1055/s-2004-820631

Endoskopische Gastroplicatio (EndoCinch) vs. laparoskopische Fundoplicatio nach Nissen

JM Leers 1, PH Collet 1, E Wolfgarten 1, E Bollschweiler 1, C Gutschow 1, H Schäfer 1, AH Hölscher 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie der Universität zu Köln.

Einleitung:

Mit der Einführung der unterschiedlichen endoskopischen Therapieoptionen bei der gastroösophagealen Refluxerkrankung (GERD) hat sich eine interessante, minimal invasive Therapieoption entwickelt. Es fehlen jedoch noch Daten bezüglich der Langzeiterfolge, wie auch im Vergleich zu den etablierten Methoden, beispielsweise der laparoskopischen Fundoplicatio.

Methode:

Verglichen wurden alle Patienten, die sich von Januar 2001 bis Juli 2003 einer endoskopischen oder operativen Therapie bei GERD unterzogen. Alle Patienten erhielten eine standardisierte Diagnostik (Anamnese, Endoskopie, Ösophagusmanometrie, 24h pH Metrie, KM Darstellung des Ösophagus). Anhand dieser Befunde wurden die unterschiedlichen Therapieverfahren gewählt. Einschlusskriterien für die endoskopische Gastroplicatio waren eine Hiatushernie nicht größer als 2cm sowie eine Refluxösophagitis I und II°. Alle anderen Patienten erhielten eine laparoskopische Fundoplicatio nach Nissen (LF)

Ergebnisse:

25 Patienten (Durchschnittsalter 44 Jahre, 30–69 Jahre, 9 Frauen, 16 Männer) erhielten eine LF. 17 Patienten (Durchschnittsalter 50 Jahre, 32–75 Jahre, 12 Frauen, 5 Männer) erhielten eine endoskopische Gastroplicatio (EndoCinch). In der präoperativen Diagnostik war die Fraktionszeit des ph unter 4 in der 24h ph Metrie mit 20,4% in der LF-Gruppe deutlich höher. Der Grundtonus des unteren Ösophagussphinkters (UÖS) mit 10,2mmHg in der EndoCinch Gruppe höher.

Nach 3 Monaten zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität anhand des QOLRAD Fragebogens in beiden Gruppen. In Bezug auf die Protonenpumpenhemmer (PPI) Einnahme waren in der LF Gruppe 92% ohne Medikamente und in der EndoCinch Gruppe 59%. Bei 4 Patienten (24%) der EndoCinch Patienten musste aufgrund persistierender Symptome eine laparoskopische Fundoplicatio durchgeführt werden.

Diskussion:

Die endoskopische Gastroplicatio bietet aufgrund des ambulant durchzuführenden minimal invasiven Verfahrens eine Alternative zur LF bei der Behandlung von GERD, wenn eine große Hiatushernie und eine schwerwiegende Refluxösophagitis ausgeschlossen werden konnte. Trotz dieser Selektion musste ein Teil dieser Patienten einer laparoskopischen Fundoplicatio zugeführt werden. Allerdings zeigt sich in beiden Gruppen eine hohe Patientenzufriedenheit.