Endoskopie heute 2004; 17 - V39
DOI: 10.1055/s-2004-820624

Durchleuchtungs-CT und simultane Endoskopie: Neue Möglichkeiten für Diagnostik und Therapie

FW Spelsberg 1, P Herzog 1, TP Hüttl 1, H Winter 1, R Lang 1, KW Jauch 1
  • 1Chirurgische Klinik, Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität

Das Fluoro-CT bzw. Durchleuchtungs-CT eröffnet neue Möglichkeiten zur diagnostischen Probengewinnung bzw. zur endoskopischen Intervention in schwierigen Fällen. Hierbei erfolgt die Endoskopie unter simultaner computertomographischer Durchleuchtungskontrolle.

Diese Methode wurde in unserer Abteilung in Zusammenarbeit mit der Radiologischen Klinik bisher in folgenden Fällen genutzt:

  • bronchoskopische transbronchiale bzw. gastroskopische transösophageale Punktion pulmonaler, mediastinaler oder paraösophagealer Raumforderungen

  • PEG bzw. PEJ- Anlage bei Patienten mit fehlender Diaphanoskopie bzw. nach z.T. multiplen abdominellen Voroperationen (z.B. Gastrektomie, Ösophagektomie mit Magenhochzug oder Coloninterponat)

  • transgastrale Zystendrainage bei Pankreaspseudozyten (z.B. nach vorausgegangenen Drainageoperationen)

Durch die simultane Visualisierung im CT kann so bei diagnostischen Punktionen ein Herdbefund sicher endoskopisch biopsiert werden, etwaige Komplikationen (Fehlpunktion, Blutung, Pneumothorax) werden sofort erkannt und können entsprechend behandelt werden. Endoskopische Interventionen (PEG, PEJ, Zystendrainage) sind hierdurch auch bei Patienten möglich, bei denen bisher z.B. wegen abdomineller Voroperationen und hierdurch unklaren anatomischen Verhältnissen eine endoskopische Therapie unmöglich oder zumindest sehr riskant war. Komplikationen wie z.B. transcolische Drainagenanlagen können so sicher verhindert werden. Von einer sicheren, minimal-invasiven Diagnostik bzw. Therapie können somit auch Patienten profitieren, die hierfür bisher nicht infrage gekommen sind.