Endoskopie heute 2004; 17 - V38
DOI: 10.1055/s-2004-820623

Experimentelle Evaluation der Kombination von submuköser Hydroxyethylcellulose-Injektion, Insulated-Tip Knife und konventionellem Nadelmesser für die En-bloc-Resektion großflächiger Läsionen im compactEASIE-Simulator

K Matthes 1, D Parlier 1, J Maiss 1, J Hochberger 1, S Chaussade 1
  • 1Medizinische Klinik I mit Poliklinik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen

Einleitung: Der Erlanger Ausbildungssimulator für die interventionelle Endoskopie (EASIE) bietet für das Training der EMR eine ausgezeichnete Möglichkeit neues Instrumentarium zu evaluieren. Die en-bloc-Resektion von frühmalignen Läsionen im Magen wird im Vergleich zur Piece-meal-Resektion mit einem geringeren Rezidivrisiko diskutiert. Daher sollte eine neue Methode zur en-bloc-Resektion von großflächigen Läsionen im compactEASIE-Simulator getestet werden. Mat. und Meth.: Im compactEASIE-Simulator, bestehend aus einem Ösophagus-Magen-Duodenum-Organpaket vom Schwein, wurde die EMR eines artifiziellen Tumors mithilfe des Insulated-Tip (IT) Knife in Kombination mit dem konventionellen Nadelmesser vorgenommen. Die artifiziellen Läsionen wurden mithilfe einer Kreisschablone (O 30mm) und einer APC-Sonde erzeugt. Nach der Injektion von verdünnter Hydroxyethylcellulose zur Erzeugung eines beständigen submukösen Depots, wurden bei 8 Läsionen die Schleimhaut mit dem Nadelmesser parallel zur vormarkierten Linie kreisförmig eingeschnitten. Anschließend wurden mit dem IT Knife bestehende Reststege entfernt, um abschließend mit einer Diathermieschlinge den Tumor abzutragen (Technik A). Drei Resektionen wurden entsprechend jedoch ohne IT Knife Augmentation durchgeführt (Technik B). Ergebnisse: Eine Injektion von im Median 60ml (30–100ml) Hydroxyethylcellulose-Lösung führte aufgrund der hypertonen Eigenschaft zu einem beständigem Depotvolumen im Gewebe. In einer medianen Gesamtzeit von 33,5 Minuten wurde in 7 von 8 Fällen der Methode A eine en-bloc-Resektion eines großen Fragments von 35×40mm (Median) mit 1–2 kleinen Fragmenten unter 5×5mm Größe (Median) erreicht. In einem Fall war eine Piece-meal-Resektion mit 8 Fragmenten erforderlich. Bei Methode B (ohne IT Knife) war dies in 2 von 3 Interventionen mit jeweils 4 bzw. 6 Fragmenten der Fall. Bei Methode B führte eine 2-Fragment-Resektion zu einer Perforation von 1mm Größe. Schlussfolgerung: Im Experiment zeigte sich die Kombination von Hydroxyethylcellulose-Injektion, IT Knife und Nadelmesser zur Durchführung einer EMR im compactEASIE-Simulator als eine potentielle Möglichkeit großflächige Läsionen (Einzelresektatfläche >30mm) zur Resektion vorzubereiten, um diese dann mit der Schlinge en-bloc abzutragen. Die Methode A scheint hierbei tendenziell risikoärmer als Methode B (ohne IT Knife) zu sein.