Endoskopie heute 2004; 17 - V8
DOI: 10.1055/s-2004-820593

Lokale Exzision von Riesenadenomen des Rektums durch transanale endoskopische Mikrochirurgie (TEM)

H Schäfer 1, SE Baldus 1, AH Hölscher 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Visceral-und Gefäßchirurgie der Universität zu Köln

Einleitung: Überschreiten große Rektumadenome einen Durchmesser von 5cm, ist die maligne Entartung keine Seltenheit. Während kleinere, auch breitbasige, Rektumpolypen gut koloskopisch oder im Falle einer analnahen Lokalisation durch transanale Exzision zu entfernen sind, sind große Rektumadenome mit villösen Charakter und Ausdehnung bis ins mittlere und obere Rektumdrittel sicher mithilfe der Transanalen Endoskopischen Mikrochirurgie (TEM) zu entfernen, wenn man einen abdominellen Eingriff vermeiden will. Wir berichten über die Ergebnisse der Entfernung sog. „Riesenadenome“ durch TEM.

Material und Methoden: 33 Patienten mit einem histologisch nachgewiesenem Adenom größer als 5cm im Durchmesser, bei denen innerhalb der letzten 10 Jahre in unserer Klinik der Tumor mittels TEM entfernt wurde, wurden anhand folgender Kriterien analysiert: postoperative Komplikationen, endgültige Histologie, Inzidenz von Adenokarzinomen im Adenom, Residualtumorstatus und das Auftreten von Adenomrezidiven.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass die Hauptkomplikation aus einer partiellen Nahtinsuffizienz (n=5,15%) besteht, die in der Regel konservativ behandelt wird. Bei 6 Patienten reichten die Adenomausläufer an den Resektionsrand heran (R1, 16%), insbesondere wenn die Tumorgröße >30 cm2 betrug. Bei 28 Patienten (85%) bestätigte sich die präoperative Diagnose eines Adenoms, während bei fünf Patienten (15%) ein Adenokarzinom diagnostiziert wurde. Zwei dieser Tumore mussten aufgrund eines höheren Tumorstadiums radikal nachreseziert werden. In 4 Fällen kam es zu einem Adenomrezidiv, welches jeweils durch transanale Exzision entfernt werden konnte.

Schlussfolgerung: Unserer Erfahrung nach ist die Entferung sog. Riesenadenome des Rektums durch TEM mit hoher Sicherheit durchzuführen. Im Falle des Auftretens von Frühkarzinomen (pT1 low-risk) ist eine Nachresektion nicht erforderlich.