Einleitung: Die Anwendbarkeit von Clear Cornea-Inzisionen zur Phakoemulsifikation in Kombination mit vitreoretinalchirurgischen Eingriffen wird weiterhin kontrovers beurteilt. Wir untersuchten den klinischen Verlauf nach kombinierter Clear Cornea-Phakoemulsifikation für verschiedene vitreoretinalchirurgische Eingriffe.
Methoden: In einer prospektiven Fallserie wurden 35 Augen von 34 Patienten mit unterschiedlichen vitreoretinalen Erkrankungen bzw. Zustand nach Vitrektomie und Silikonöltamponade kombiniert durch eine Phakoemulsifikation mit Clear Cornea-Inzision und Implantation einer faltbaren Hinterkammerlinse (Acrysof MA60AC) sowie Pars plana Vitrektomie oder Silikonölablassung über Pars-plana-Zugang behandelt. Dabei wurden intra- und postoperative Komplikationen, klinischer Verlauf, Keratometrie- und Visusentwicklung dokumentiert. Die Nachbeobachtungszeit lag bei 3 bis 6 Monaten.
Ergebnisse: Die Clear Cornea-Inzisionen zeigten sich bei allen behandelten Augen intra- und postoperativ stabil. Schwerwiegende Komplikationen wurden nicht beobachtet. In einem Fall kam es zu einer erneuten Glaskörperblutung nach PPV. Postoperativ wurde bei 27 Augen (77%) eine Visusverbesserung erreicht.
Schlussfolgerungen: Die Clear Cornea-Phakoemulsifikation mit Implantation einer faltbaren Hinterkammerlinse stellt eine sichere Methode für ein kombiniertes Vorgehen bei vitreoretinalchirurgischen Eingriffen dar. Die postoperative Visusentwicklung ist durch das zugrunde liegende vitreoretinale Krankheitsbild limitiert.