RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2004-820132
Stereosehen mit asphärischen IOL (Tecnis)
Hintergrund: Arbeiten aus den 90er-Jahren haben gezeigt, das beidseits pseudophake Patienten mit monofokalen IOL keineswegs immer – im Gegenteil eher selten voll stereofähig werden. Deutlich besser waren bei diesen Untersuchungen multifokale IOLs. Als Grund wurde der Stil-Crawford-Effekt infolge der verminderten Kontrastsensitivität angegeben. Deshalb stellt sich die Frage, ob die verbesserte Kontrastsensitivität mit monofokalen asphärischen IOL die Stereofähigkeit beeinflusst.
Patienten und Methode: 55 beidseits pseudophake Patienten (110 Augen) wurden prospektiv präoperativ, vier Tage und sechs Wochen postoperativ strabologisch untersucht.
Ergebnisse: Entgegen der Grundannahme erlangten überraschenderweise alle prinzipiell stereofähigen Patienten postoperativ (bds. Tecnis) random dot Stereosehen. Bei den nicht stereofähigen Patienten lagen linsenunabhängige Grunderkrankungen vor (Head nodding bei M. Parkinson, Glaukom, Mikrostrabismus mit Identität)
Schlussfolgerungen: Anhand möglichst standardisierter Untersuchungen sollte die Rate postoperativ stereofähiger Patienten für jedes Implantat untersucht und publiziert werden. Hauptproblem dabei sind die Ein- und Ausschlusskriterien.