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DOI: 10.1055/s-2004-820078
Linsen in extrem hohen Dioptrien mit ultradünner Optik in Fällen von Nanophthalmus
Hintergrund: Um die hohe Brechkraft in Fällen von Nanophthalmus zu erreichen, können nur sehr dicke Linsen mit den bekannten Nachteilen wie großem Schnitt, postoperativem Astigmatismus und verlängerter Rehabilitationszeit angewandt werden. Auch die Lösung mit Piggybag IOLs ist mit Nachteilen verbunden. Eine extreme Reduktion der zentralen Linsendicke kann durch eine spezielle Mikrostrukturierung des Linsenrandes der Optik erreicht werden. Hierdurch ist die Implantation unter Anwendung der Kleinschnittchirurgie möglich.
Patienten und Methoden: Mit 5 Patienten bei insgesamt 9 Augen wurden Linsen von ≥50 dpt implantiert. Dabei wurde die Kleinschnittchirurgie angewandt. Zur Implantation der Linse wurde eine normale Kartusche benutzt.
Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte ein zufriedenstellendes Sehvermögen mit einem restlichen Refraktionsausgleich in Höhe von±2 dpt. erreicht werden. Die Reduzierung der Mittendicke im optischen Bereich ist bei Aufrechterhaltung der normalen Dicke im haptischen Anteil der Linse möglich. Es zeigt sich eine sichere Fixierung und Stabilität der Linse im Kapselsack. Postoperative Komplikationen traten nicht auf.
Schlussfolgerung: Mit dem neu entwickelten System einer ultradünnen Plattenhaptiklinse mit scharfen Kanten können unter Reduzierung der Mittendicke der IOL im optischen Bereich, jedoch unter Beibehaltung der normalen Haptikstärke, die Vorteile der Kleinschnittchirurgie mit aktuellem Linsendesign und Material bei diesen schwierigen anatomischen Befunden voll genutzt werden.