Für die Unterschreitung der „2,0-mm-Grenze“ war die Entwicklung neuer Emulsifikationstechnologien
und Operationstechniken als auch entsprechender Intraokularlinsen erforderlich. Mit
der Laserphakoemulsifikation und mit der sog. „cold phaco“ stehen Geräte zur Verfügung,
um – ohne das Risiko eines „corneal burns“ – über bimanuellen Zugang weiche bis mittelharte
Kerne zu emulsifizieren. MICS-spezifische Mikroinstrumente und mehrere MICS-IOLs sind
kommerziell verfügbar. MICS lässt eine astigmatismusneutrale Kataraktchirurgie, eine
erhöhte Sicherheit und eine schnellere postoperative optische Rehabilitation erwarten.
Diese Erwartungen bedürfen noch der Bestätigung durch entsprechende Studien, ebenso
die Ermittlung der optimalen Schnittlängen und Schnittkonfigurationen. Die Kurzzeitergebnisse
nach MICS belegen die Sicherheit und Effizienz bis zu mittleren Kernhärten. Mittelfristige
Daten zum Verhalten der MICS-IOLs im postoperativen Verlauf bezüglich Dezentrierung,
IOL-Stabilität, Nachstarverhalten, Post-Kapsulotomiestabilität etc. werden derzeit
erhoben. MICS kann bereits jetzt in der klinischen Routine eingesetzt werden und macht
z.B. in Neubrandenburg derzeit mehr als 15% der ambulanten Kataraktchirurgie aus.
Die vorliegenden Daten lassen noch Raum für weitere Entwicklungen. MICS und MICS-IOLs
erscheinen schon jetzt als die Zukunftstechnologie der Kataraktchirurgie.