Klin Monbl Augenheilkd 2004; 221 - R4
DOI: 10.1055/s-2004-820072

Der aktuelle Stand der Mikro-Inzision-Kataraktchirurgie (MICS)

H Höh 1
  • 1Neubrandenburg

Für die Unterschreitung der „2,0-mm-Grenze“ war die Entwicklung neuer Emulsifikationstechnologien und Operationstechniken als auch entsprechender Intraokularlinsen erforderlich. Mit der Laserphakoemulsifikation und mit der sog. „cold phaco“ stehen Geräte zur Verfügung, um – ohne das Risiko eines „corneal burns“ – über bimanuellen Zugang weiche bis mittelharte Kerne zu emulsifizieren. MICS-spezifische Mikroinstrumente und mehrere MICS-IOLs sind kommerziell verfügbar. MICS lässt eine astigmatismusneutrale Kataraktchirurgie, eine erhöhte Sicherheit und eine schnellere postoperative optische Rehabilitation erwarten. Diese Erwartungen bedürfen noch der Bestätigung durch entsprechende Studien, ebenso die Ermittlung der optimalen Schnittlängen und Schnittkonfigurationen. Die Kurzzeitergebnisse nach MICS belegen die Sicherheit und Effizienz bis zu mittleren Kernhärten. Mittelfristige Daten zum Verhalten der MICS-IOLs im postoperativen Verlauf bezüglich Dezentrierung, IOL-Stabilität, Nachstarverhalten, Post-Kapsulotomiestabilität etc. werden derzeit erhoben. MICS kann bereits jetzt in der klinischen Routine eingesetzt werden und macht z.B. in Neubrandenburg derzeit mehr als 15% der ambulanten Kataraktchirurgie aus.

Die vorliegenden Daten lassen noch Raum für weitere Entwicklungen. MICS und MICS-IOLs erscheinen schon jetzt als die Zukunftstechnologie der Kataraktchirurgie.