Hintergrund: Ziel war es, die Vorteile der „Cold-Phakoemulsifikation“ mit der Injektion einer
Intraokularlinse der neuesten Generation zu kombinieren und eine komplette Kataraktoperation
über Mikroinzisionen durchzuführen.
Patienten und Methode: Das rechte Auge einer 58-jährigen Patientin mit einer 2+ Kernkatarakt wurde unter
Tropfanästhesie operiert. In der 10:00 bzw. 2:00 Position wurden anterior-limbal zwei
1,8mm Mikroinzisionen gesetzt und die gesamte Operation ohne Erweiterung über diese
Mikroinzisionen durchgeführt. Nach Kapsulorhexis erfolgte eine bimanuelle Phakoemulsifikation
ohne Kühlungssleeve („Cold-Phakoemulsifikation“). Danach wurde die Acryllinse injiziert,
ohne dass die Kartusche in die Vorderkammer eingeführt wurde.
Ergebnisse: Diese Technik erzeugte durch die benutzte Phako-Technologie keinen „Phako-burn“,
obwohl keine sleeve-basierte Kühlung benutzt wurde. Die Injektion der Intraokularlinse
war möglich, obwohl die Kartusche nicht in die Vorderkammer eingeführt wurde, da ein
neuartige Einhandinjektor zusammen mit einer Linseninjektionstechnik verwendet wurde.
Schlussfolgerung: Die Kombination von neuen Phakoemulsifikationstechnologien zusammen mit neuen Intraokularlinsen
bzw. Linsenimplantationsinstrumenten und -techniken wird es uns in Zukunft routinemäßig
ermöglichen, die Kataraktchirurgie einschließlich Linsenimplantation komplett über
Mikroinzisionen mit allen damit verbundenen Vorteilen durchzuführen.