Einleitung: Die Ansprechraten von Patienten mit chronischer Hepatitis C auf eine Therapie mit
Interferon-a haben sich durch eine Begleittherapie mit Ribavirin in den letzten Jahren
nahezu verdoppelt. Während die eingesetzte Dosierung der Interferone auf prospektiven
Dosisfindungsstudien beruht, basiert die Ribavirin-Dosierung bisher im wesentlichen
auf retrospektiv erhobenen Daten. Ziel dieser Studie war die prospektive, randomisierte
Erfassung der optimalen Ribavirin-Dosis in der Ersttherapie der chronischen Hepatitis
C. Methodik: Insgesamt 201 Patienten mit chronischer Hepatitis C wurden in 38 deutschen Zentren
mit IFNa2b behandelt (Serotypen (ST) Non-1: 24 Wochen, ST-1: 48 Wo.; Dosierung: 3×3
ME/Woche; in einigen Zentren 3×6 ME/Woche in Wo.1–24). Die Ribavirin-Dosierung wurde
randomisiert (stratifiziert nach IFN-Dosis und ST): Arm 1: 600mg (75kg), Arm 2: 1000mg/d
bzw. 1200mg/d. Zielkriterium war das anhaltende komplette Ansprechen (negative HCV-PCR
+ normale GPT) 6 Monate nach Therapieende. Ergebnisse: Bis zum Ende der Nachbeobachtung waren 136 Patienten auswertbar. Zu diesem Zeitpunkt
gab es für das Gesamtkollektiv keine Unterschiede in der Ansprechrate (41% in Arm
1 vs. 45% in Arm 2). Lediglich bei den Patienten mit ST-1 Infektion war die höhere
Ribavirin-Dosis mit signifikant besserem Ansprechen assoziiert (12% in Arm 1 vs. 35%
in Arm 2), während Patienten mit ST Non-1 Infektion nicht von der höheren Ribavirin
Dosierung profitierten (80% in Arm 1 vs. 59% in Arm 2, n.s.). Die Verträglichkeit
der geringeren Ribavirin-Dosierung war deutlich besser mit einer geringeren Zahl an
Dosisreduktionen (4% bzw.17% in Arm 1 und 2), überwiegend durch geringeres Auftreten
von Anämien. Diskussion: Für Patienten mit einer HCV-Infektion vom ST-1 ist die Standard-Dosierung von Ribavirin
mit einem signifikant verbesserten Ansprechen verbunden, für Patienten mit ST Non-1
reicht allerdings die geringere Dosierung aus.
Key words
HCV - Interferon - Ribavirin