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DOI: 10.1055/s-2004-816205
Sequenzielle Standard Interferon-α2b/Peginterferon-α2b Behandlung in Kombination mit Ribavirin bei transplantierten Patienten mit HCV Reinfektion
Bei nicht transplantierten Patienten mit chronischer HCV Infektion erwies sich in klinischen Multizenterstudien die Peginterferon alfa-2b und Ribavirin Kombinationstherapie als die effektivste Therapieoption. Nur wenige Studienergebnisse liegen bisher zur Behandlung der HCV Reinfektion im Transplantat mit pegyliertem Interferon vor. In dieser zur Zeit laufenden Studie wurden daher lebertransplantierte Patienten mit replikativer HCV Infektion über 3 Monate mit Interferon-α2b (2 Mio. I.E. täglich) und nachfolgend mit pegyliertem Interferon-α2b (1.5 ug/kg KG) über 9 Monate behandelt. Die Interferon Therapie erfolgte während dieser 12 Monate in Kombination mit Ribavirin (10–12mg/kg KG). Bisher wurden 12 Patienten über mindestens 6 Monate behandelt. Bei allen Patienten lagen vor Behandlungsbeginn ein positiver HCV RNA Nachweis sowie entsprechende histologische Veränderungen einer HCV Reinfektion vor. 12 Wochen bzw. 6 bis 9 Monate nach Therapiebeginn waren 17% bzw. 33% der Patienten HCV RNA negativ (<5 IU/ml) im hochsensitiven TMA Assay, während 25% der Patienten eine drastische Reduktion der HCV RNA mit einer Viruslast <615 IU/ml im quantitativen bDNA Assay aufwiesen. Bei 5 der 12 Patienten lag 6 Monate nach Therapiebeginn keine virologische Response vor. Drei und 6 Monate nach Therapiebeginn wiesen 42% der Patienten eine Normalisierung bzw. 25% der Patienten einen deutlichen Abfall der Transaminasen auf. Bei 5 von 12 Patienten konnte im Transplantat histologisch eine Verringerung der entzündlichen Aktivität, jedoch bei keinem Patienten eine Abnahme des Fibrosestadiums erzielt werden. Bei 3 Patienten war wegen einer Anämie (HB <9.5g/dl) eine Behandlung mit Eythropoetin (4000–12.000 I.E.) sowie bei 3 Patienten eine Therapie mit G-CSF (30 Mio. I.E. 1–2 mal wöchentlich) bei Leukopenie <1700/ul notwendig. Abstossungsreaktionen sind unter Therapie bisher nicht aufgetreten. Die bisherigen Ergebnisse weisen darauf hin, dass die sequenzielle Standard Interferon-α2b/Peginterferon-α2b Behandlung in Kombination mit Ribavirin effektiv bei über 50% der Patienten zu einem Abfall des HCV RNA Titers und bei 67% der Patienten zu einem deutlichen Rückgang der Transaminasen führt. Der weitere biochemische, virologische und histologische Verlauf unter entsprechender antiviraler Therapie bleibt abzuwarten.
Schlüsselwörter
HCV; interferon-alpha - ribavirin; Lebertransplantation