Aktuelle Rheumatologie 2004; 29(5): 276-281
DOI: 10.1055/s-2004-813664
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Leistungsträger der Rehabilitation und Einleitung von Leistungen zur Teilhabe und diagnostische Voraussetzungen

Rehabilitation Carrier and Initiation of Benefits for Participation and Diagnostic RequirementsB. Steinke1
  • 1Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, Frankfurt am Main
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 October 2004 (online)

Zusammenfassung

Leistungen zur Teilhabe umfassen die medizinische Rehabilitation, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, unterhaltssichernde und andere ergänzende Leistungen sowie Leistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft. Je nach Art, Voraussetzung und Zielsetzung können unterschiedliche Rehabilitationsträger zuständig sein. Teilhabeleistungen können Menschen mit Behinderung oder Menschen, denen eine Behinderung droht, in Anspruch nehmen. Der Begriff der Behinderung nach dem SGB IX ist dem der ICF angelehnt. Die Erbringung der Leistungen setzt Rehabilitationsbedürftigkeit, Rehabilitationsfähigkeit und eine positive Rehabilitationsprognose mit klarer Definition des Ziels voraus. Daneben ist grundsätzlich ein Antrag des betroffenen Menschen erforderlich. Insbesondere bei Leistungen zur medizinischen Rehabilitation ist die ärztliche Befürwortung von großer Bedeutung, sie bildet die Entscheidungsgrundlage, ob und ggf. welche Leistung und wie diese durchgeführt werden soll. Wichtig ist, dass der niedergelassene Arzt den Rehabilitationsprozess auch nach Ende der Leistung zur Teilhabe weiter begleitet, erforderliche nachgehende Leistungen, wie Rehabilitationssport und Funktionstraining, einleitet oder betriebliches Eingliederungsmanagement anregt.

Abstract

Benefits for participation comprise medical rehabilitation, benefits for participation in working life, income maintenance and other supplementary benefits as well as benefits for participation in community life in general. Depending on the kind, preconditions and purposes of benefit provision, different rehabilitation carriers may be responsible. The participation benefits mentioned are granted to persons who have a disability or are at risk of becoming disabled. Disability as defined in book 9 of the German social code (SGB IX) is based on the International Classification of Functioning, Disability and Health. Benefit provision is contingent upon the necessity of and ability for rehabilitation as well as upon a positive prognosis with clear definition of the objectives involved. Furthermore, the person affected is required to file an application. For medical rehabilitation benefits in particular, a supporting medical opinion will be highly relevant, since it forms the basis for deciding whether, and which, benefits should be granted and how it should be carried out. It is essential that the general practitioner or specialist in office practice will continue to support the rehabilitation process even after the rehabilitation process has ended. This might include the initiation of necessary aftercare measures, such as rehabilitation sports and functional training, or efforts of directing integration at the workplace.

Literatur

  • 1 Gutenbrunner C, Cieza A, Stucki G. Die internationale Klassifikation der Funktionen, Behinderungen und Gesundheit (ICF) in der Rehabilitation von Patienten mit chronischer Polyarthritis.  Akt Rheumatol. 2004;  29 239-247
  • 2 Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) . Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. 2002. www.dimdi.de. 
  • 3 Richtlinien (2004) des Gemeinsamen Bundesausschusses über Leistungen zur medizinischen Rehabilitation (Rehabilitations-Richtlinien) nach § 92 Abs. 1 S.2 Nr. 8 SGB V (2004), www.g-ba.de. 
  • 4 Sozialmedizinische Begutachtung für die gesetzliche Rentenversicherung, 6., völlig neu bearbeitete Auflage, www.vdr.de. 

1 Der Behinderungsbegriff der ICF, der Behinderung als „Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit” umschreibt, ist weiter gefasst als der des SGB IX und umfasst auch jede Schädigung, die weder mit Beeinträchtigungen der Aktivitäten noch der Teilhabe einhergeht. Im Zusammenhang mit Leistungen zur Teilhabe wird daher Behinderung im Sinne der Definition des § 2 SGB IX verstanden.

B. Steinke

Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation

Walter-Kolb-Straße 9 - 11

60594 Frankfurt am Main

Email: bernd.steinke@bar-frankfurt.de

    >