Zusammenfassung
Nagelkorrekturspangen werden seit Ende des 19. Jahrhundert (US Patent 1873 von Edward
E. Stedman, Ohio) zur Behandlung des Unguis incarnatus eingesetzt. Die Anwendung von
Nagelkorrekturspangen ist bis heute eine Domäne der professionell tätigen medizinischen
Fußpfleger, die die Anfertigung und das Setzen der Spange in aller Regel mit den gesetzlichen
Kostenträgern abrechnen und zwischen 90 und 150 Euro pro Spange erhalten. In den Heilmittelrichtlinien
ist die Therapie des Unguis incarnatus zwar eindeutig als ärztliche Behandlungsmaßnahme
definiert. Bisher wenden aber weniger als 30 Kollegen in Deutschland dreiteilige Nagelkorrekturspangen
an. Dies ist sicher mit der schlechten Vergütung zu begründen. Nach Ansicht der gesetzlichen
Kassen sind das Setzen und die Folgebehandlung eines Unguis incarnatus mittels Nagelkorrekturspangen
mit der Ordinationsgebühr abgegolten.
Summary
Corrective nail braces have been used to treat ingrowing nails since the end of the
19th century (US Patent 1873 taken out by Edward E. Stedman, Ohio). The application
of such braces has remained the domain of medical foot care specialists (podiatrists),
who, as a general rule, are paid a fee of between 90 and 150 euros per brace by the
health cost carriers for fabricating and fitting it. Although the treatment of unguis
incarnatus is unequivocally listed in the remedies guidelines as a medical therapeutic
measure, it has so far been applied by fewer than 30 physicians in Germany. The likely
reason for this is the poor remuneration. In the view of the health insurance carriers,
the fitting of a corrective brace and the subsequent treatment of unguis incarnatus
is adequately recompensed by the listed fee.
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Anschrift des Verfassers
Dr. med. Norbert Scholz
Facharzt für Allgemeinmedizin, Chirotherapie/Naturheilverfahren
Neusser Straße 28
47798 Krefeld