ZFA (Stuttgart) 2003; 79(1): 14-18
DOI: 10.1055/s-2003-37861
Umgang mit Kranken und Krankheit

© Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG, Stuttgart

Schwierig, unbequem oder gefürchtet: Eine besondere Gruppe von Patienten in der Hausarztpraxis

Difficult, making you uncomfortable or feared - a special group of patients in general practiceSandra Dunkelberg, Almut Schmidt, Hendrik van den Bussche
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Publication Date:
14 March 2003 (online)

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Zusammenfassung

Der vom Arzt als schwierig empfundene Patient ist Gegenstand einer Reihe von Untersuchungen, deren Ergebnisse hier zusammengefasst dargestellt werden. Die Rate an schwierigen Patienten in der Hausarztpraxis wird auf ca. 20 Prozent geschätzt. Diese Patienten zeichnen sich vor allem durch vermehrtes Vorliegen psychischer Erkrankungen, eine vermehrte Inanspruchnahme des Gesundheitswesens und eine größere körperliche Beeinträchtigung aus. Unbeliebt machen sie sich bei den Ärzten auch durch besonders forderndes oder abhängiges Verhalten. Die Betrachtung des Anteils des Arztes an einer solchen schwierigen Beziehung sollte nicht unterbleiben. Weitere Strategien zum Umgang mit schwierigen Patienten werden beschrieben, sind jedoch nicht empirisch gesichert.

Summary

Several studies deal with the prevalence of the »difficult patient« in general practice. The frequency of such patients is estimated at 20 percent of the practice population. Difficult patients show a higher rate of psychic diagnosis, a higher use of the health services and more somatic symptoms and disabilities. Physicians dislike them often because of their excessive demands or dependent behaviour. The part played by the physician in this process should be taken into account. The literature shows a series of suggestions to deal with the problem. None of them, however, is empirically substantiated.

Literatur

1 »Because when they see the patients' names on their schedule their heart sinks«

2 zunächst in Medline ab 1989 unter dem Stichwort »difficult patient«, begrenzt auf englisch- und deutschsprachige Arbeiten, danach zusätzlich über die Literaturverzeichnisse der Arbeiten

3 Dass wir dennoch den Begriff schwieriger Patient gebrauchen, liegt nicht daran, dass wir dieser Argumentation nicht folgen würden, sondern vielmehr daran, dass wir ihn für näher an der Wirklichkeit des Hausarztes und prägnanter halten.

Dr. med. Sandra Dunkelberg

Institut für Allgemeinmedizin der Universität Hamburg

Universitätsklinikum Eppendorf

Martinistr. 52, 20246 Hamburg

Phone: 040/428 03-24 00

Email: dunkelbe@uke.uni-hamburg.de

Zur Person

Dr. med. Sandra Dunkelberg, wissenschaftliche Assistentin, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Forschungsschwerpunkt: Die subjektiven Krankheitskonzepte der Patienten und der Umgang der Ärzte mit diesen.