Suchttherapie 2001; 2(4): 231-234
DOI: 10.1055/s-2001-19377
Versorgung Aktuell
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Etablierung klientenbezogener Monitoringsysteme in der ambulanten Suchtkrankenhilfe am Beispiel der Hamburger Basisdatendokumentation (BADO)*

The Documentation System ”Hamburger Basisdatendokumentation” (BADO) Peter Lindlahr87-1
  • 1Freie und Hansestadt Hamburg, Amt für Gesundheit, Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales, geschäftsführender Vorstand BADO e.V.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. Januar 2002 (online)

Zusammenfassung

Mit zunehmender Etablierung der Hamburger Basisdatendokumentation (BADO) ist es gelungen, in den ambulanten Suchthilfeeinrichtungen ein einheitliches Dokumentationssystem zu realisieren, das hinsichtlich Erhebungsumfang, Datenindividualisierbarkeit und mittlerweile dokumentierter Fallzahl das umfassendste regionale Monitoringsystem der Bundesrepublik darstellt. Im Erhebungsjahr 2000 konnten zu 8960 Personen, die ambulante Beratungs- oder Behandlungseinrichtungen für Alkohol- und Drogenabhängige aufgesucht haben, insgesamt 10 777 Datensätze erhoben werden. Dies sind nicht nur 2011 Personen (29 %) mehr als im Vorjahr und damit ein deutlicher Zuwachs an Datenquantität, auch die Vollständigkeit der Angaben (Datenqualität) nimmt kontinuierlich zu. Die BADO als differenziertes Instrument zielgruppengerichteter Gesundheitsberichterstattung ermöglicht ein Monitoring gleichermaßen zu Lebensverhältnissen und Konsumtrends wie auch zum Inanspruchnahmeverhalten bezüglich der Hilfeangebote bei Alkohol- und Drogenabhängigen in der Metropolregion Hamburg. Hieraus abgeleitete Synergieeffekte, Koordinierungsnotwendigkeiten und strukturelle Weiterentwicklungen von Hilfesystemen eröffnen Praxis und Politik auf evidenz-basierter Grundlage umfassende Steuerungspotenziale. Sie zu nutzen, wird nicht nur regionale Aufgabe sein, sondern zugleich auch Herausforderung für bundes- und EU-weite Netzwerke.

The Documentation System “Hamburger Basisdatendokumentation” (BADO)

Having succeeded to establish a monitoring system for drug and alcohol addicts in outpatient treatment at the level of a local treatment system, Hamburg’s BADO, is meanwhile - regarding to sample sizes, data recognition and number of included cases - the largest regional data-based monitoring system in Germany. In 2000, the number of individual cases in the data file has increased by 2,011 (29 %) up to 8,960 persons, who contacted outpatient counselling and treatment services for alcohol- and drug dependants. As data quantity and data quality have been improved, a wide-ranged instrument has been created to enable social services as well as politics in starting evidence-based networking programmes.

Literatur

  • 1 Schmid M, Simmedinger R, Vogt I. Zur umfassenden Darstellung der hier referierten Dokumentations-Ergebnisse für das Jahr 2000: Ambulante Suchthilfe in Hamburg. Statusbericht 2000 zur Hamburger Basisdatendokumentation im ambulanten Suchthilfesystem.  Frankfurt am Main.
  • 2 Schmid M, Simmedinger R, Vogt I. Ambulante Suchthilfe in Hamburg. Statusbericht 1999 zur Hamburger Basisdatendokumentation im ambulanten Suchthilfesystem.  Frankfurt am Main.
  • 3 Schmid M, Simmedinger R, Vogt I. Ambulante Suchthilfe in Hamburg. Statusbericht 1998 zur Hamburger Basisdatendokumentation im ambulanten Suchthilfesystem.  Frankfurt am Main.
  • 4 Schmid M, Vogt I. Ambulante Suchthilfe in Hamburg. Statusbericht 1997 zur Hamburger Basisdatendokumentation im ambulanten Suchthilfesystem.  Frankfurt am Main.
  • 5 Crack-Studie: in den Metropolen wächst die Sucht nach Steinen.  Ärzte-Zeitung. 3.9.01;  155

1 BADO e.V. ist ein 1996 in Hamburg gegründetes Joint-Venture-Projekt von freien Trägern der Suchtkrankenhilfe und der Landesgesundheitsbehörde, das allein der Förderung und Koordinierung der gemeinsam entwickelten Basisdatendokumentation dient. Die Ausführungen des Verfassers stellen keine dienstliche Äußerung dar.

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