PiD - Psychotherapie im Dialog 2001; 2(3): 277-283
DOI: 10.1055/s-2001-17178
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Körperorientierte
Psychotherapie und
die frühkindliche Basis
sexuellen Erlebens

Viktor  Meyer
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Publication Date:
14 September 2001 (online)

Abstract

Befriedigendes sexuelles Erleben greift auf Fähigkeiten zurück, die bereits in der frühen Kindheit entwickelt werden: Nähe und Distanz regulieren, Zugang zum eigenen Körper gewähren, sich gemeinsam in affektive Zustände steigern etc.
Die Körperorientierte Psychotherapie, eine Form der Körperpsychotherapie, die besonders auf Konzepte der Säuglingsforschung zurückgreift, untersucht die Entwicklung der affektmotorischen Schemata, aus denen u. a. diese Fähigkeiten entwickelt werden. Dies sind Einheiten aus Emotion, motorischen Impulsen und sensorischen Elementen, die schon bei Säuglingen beobachtet werden und die Bausteine sowohl für Repräsentanzen als auch für Verhaltensweisen darstellen. Ein Fallbeispiel zeigt, wie Störungen in der Entwicklung bestimmter affektmotorischer Schemata zu Störungen im sexuellen Erleben und darüber hinaus im gesamten Lebenskontext führen können.

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Adresse des Autors:

Dr. med. Viktor Meyer

Rämistrasse 33

CH-8001 Zürich

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