Rehabilitation (Stuttg) 2001; 40(4): 235-240
DOI: 10.1055/s-2001-15983
ORIGINALARBEIT
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Bedeutung betrieblicher Interessen bei der Gestaltung von Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation - Empirische Ergebnisse aus der betrieblichen Umschulung

The Importance of Company Interests in Shaping Occupational Rehabilitation Programmes: Empirical Findings from Company-based RetrainingM. Niehaus1 , S. Kurth-Laatsch2 , W. Hündling2
  • 1Universität Wien
  • 2Universität Oldenburg
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

Zusammenfassung.

Aus der wissenschaftlichen Begleitforschung zu dem Modellprojekt „Wohnortnahe berufliche Rehabilitation von Frauen” (WRF) werden empirische Ergebnisse zu den Interessen und Erfahrungen von Betrieben hinsichtlich der Bereitstellung von Umschulungsplätzen vorgestellt. Die Ergebnisse basieren auf qualitativen Interviews mit 13 Vertretern aus unterschiedlichen Betrieben in den alten und neuen Bundesländern. Von der Bereitschaft der Betriebe zur Beteiligung an Rehabilitationsmaßnahmen können weder die Rehabilitations- noch die Bildungsträger selbstverständlich ausgehen. Die Entscheidungsträger in den Betrieben sind vorrangig an einem reibungslosen Arbeits- und Ausbildungsablauf interessiert. Sie wollen als kompetente Partner, die ihrerseits eine Leistung für den Rehabilitationserfolg erbringen und deren Sichtweise in die Gestaltung der Maßnahme einbezogen wird, angesprochen werden.

The Importance of Company Interests in Shaping Occupational Rehabilitation Programmes: Empirical Findings from Company-based Retraining.

The pilot project “Occupational Rehabilitation of Women Close to their Place of Residence” is orientated towards the dual system of vocational retraining by combining “on the job training” and “vocational theory in a vocational training school”. Training on the job is one of the most important aspects in this programme, and data have therefore been gained from qualitative interviews with representatives of different firms. The results presented are based on the analysis of qualitative interviews with 13 employers involved in the pilot project. All interviewees underline: Training on the job alongside non-disabled persons is thought to offer good opportunities for lasting vocational integration since it enables trainees to grow accustomed to the conditions and demands of work and is thought likely to lead directly to employment. We discussed a range of mechanisms through which a societal obligation to train and/or employ disabled people could be implemented and highlighted the role of “rehabilitation services” which support the trainee by psychological, educational and social services and support the employer.

Literatur

  • 1 Niehaus M, Kurth-Laatsch S. Modellprojekt: Wohnortnahe berufliche Rehabilitation von Frauen. Synopse der Evaluationsergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung. Frankfurt/M; Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation 2001
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  • 11 Pfeiffer B. Das Ausbildungsverhalten der westdeutschen Betriebe 1995. Ergebnisse des IAB-Betriebspanel.  Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (MittAB). 1996;  29 ((4)) 589-606

Korrespondenzanschrift:

Univ.-Prof. Dr. Mathilde Niehaus

Institut für Erziehungswissenschaft
Universität Wien

Universitätsstraße 7

1010 Wien

Österreich

Email: mathilde.niehaus@univie.ac.at

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