Hintergrund Wir beschreiben eine Methode, um bei obstruierten Tränenwegen den physiologischen
Tränenabfluss wiederherzustellen. Die dazu verwendeten Instrumente werden durch das
Tränenpünktchen eingeführt.
Methode In einem ersten Schritt wird ein Miniaturendoskop (Durchmesser: 0,9, 1,1, 1,3 mm)
in das Tränenpünktchen eingeführt, um die Lokalisation, Ausdehnung und Natur der Tränenwegpathologie
darzustellen. In einem zweiten Schritt wird das Miniaturendoskop durch eine Tränenwegs-Trephine
mit Fiberoptik (Durchmesser: 0,9, 1,1, 1,3 mm) ersetzt und das Hindernis unter endoskopischer
Kontrolle entfernt. Der Eingriff wird unter lokaler Anästhesie durchgeführt.
Resultate Diese Technik ermöglicht, partielle und vollständige fibröse Verschlüsse der ableitenden
Tränenwege (Tränenkanälchen, Tränensack, Tränennasengang) darzustellen und zu beheben.
Konkremente des Tränensackes können zertrümmert werden und durch den Tränennasengang
in die Nase gespült werden. Leichte Komplikationen wie Blutungen oder Ödembildung
im umgebenden Gewebe können während oder nach dem Eingriff (z. B. nach Tränenwegsspülung)
gelegentlich auftreten.
Schlussfolgerung Die hier dargestellte Methode ist einfach, schnell und kann unter endoskopischer
Sicht in lokaler Betäubung durchgeführt werden. In der Tat lassen sich damit partielle
Stenosen sowie die ganze Pathologie der Tränenwege (Tumoren, Missbildungen) einfach
diagnostizieren und behandeln. Diese Technik kann die Strategie und Indikationsstellung
zur operativen Behandlung des Epiphora und der Dakryozystitis verändern. Untersuchungen
der Langzeitresultate dieser Operationstechnik sind jedoch erforderlich.
Abstract
Background To describe an approach to restore the physiological tear passages of an obstructed
lacrimal drainage system with instruments introduced through one of the lacrimal punctum.
Method In a first step a miniature endoscope (∅: 0.9, 1.1, 1.3 mm) is introduced in one
of the lacrimal punctum to visualize the level, the extent, and the nature of an obstruction
along the lacrimal drainage system. In a second step, the miniature endoscope is replaced
by a lacrimal trephine (∅: 0.9, 1.1, 1.3 mm) that holds an optic fiber in its lumen,
and the obstruction is removed under endoscopic visual control. The entire procedure
is performed under local anesthesia.
Results With this approach it is possible to visualize and remove partial or total fibrous
obstructions along the lacrimal drainage system (lacrimal canaliculus, nasolacrimal
duct). Lacrimal sac lithiasis can also be fragmented and eliminate in the nose through
the nasolacrimal duct. During or after the procedure only minor, and no major, complications
can sometime occur, such as hematoma or edema (after lacrimal irrigation) of the surrounding
soft tissues.
Conclusion The approach described here is straight foreward, quick, and can be performed under
visual endoscopic control and in local anesthesia. With this approach partial stenosis
can easily be diagnosed and cured. This procedure might potentially change our current
concepts regarding surgical indications for obstructive epiphora and dacryocystitis.
However, the long-term results of this type of surgery need to be challenged.
Schlüsselwörter
Tränenwegsendoskopie - Nasale Dakryozystorhinostomie - Epiphora - Dakryozystitis -
Jone's Tubus - Tränenwegsstenose - Kanaliculusstenose - Kanalikulodakryozystorhinostomie
- Lithiasis
Key words
Lacrimal endoscopy - nasal dacryocystorhinostomy - epiphora - dacryocystitis - Jone's
tube - lacrimal stenosis - canalicular stenosis - canaliculodacryocystorhinostomy
-lithiasis