Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2001; 11(3): 104-109
DOI: 10.1055/s-2001-14440
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Wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirkung der Hochgebirgsklimatherapie

The effects of high altitude climate therapyDagmar Simon, S. Borelli
  • Klinik für Dermatologie und Allergie - Alexanderhausklinik - Davos (Direktor: Prof. Dr. Dr. S. Borelli), Davos, Schweiz
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Publication History

31. 5. 2000

27. 3. 2001

Publication Date:
31 December 2001 (online)

Zusammenfassung

Die Klimatherapie als therapeutische Maßnahme unter Verwendung natürlicher Gegebenheiten findet seit ca. 50 Jahren vielfache Anwendung in der Dermatologie und Allergologie. Diese Darstellung gibt einen Überblick über die zahlreichen Forschungsarbeiten und Methoden der letzten 40 Jahre, die die Effekte des Klimas, speziell des Hochgebirgsklimas untersuchten. Die Wirkung des Hochgebirgsklimas beruht auf seiner Reizwirkung auf das vegetative Nervensystem, den Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System, Hämatopoese und Wärmeregulation, auf einer ganzjährigen intensiven UV-Strahlung und auf einer Verminderung der Exposition gegenüber Umweltallergenen. Gerade der Fortschritt in der allergologischen und immunologischen Forschung bringt auf moderner Basis neue Erkenntnisse, die die Effektivität der Klimatherapie in der Hochgebirgstallage von Davos (1560 m ü. M.) erklären können. Ein vierwöchiger Aufenthalt bewirkt bei Neurodermitis- und Asthmapatienten einen Abfall der eosinophilen Granulozyten, eine Abnahme des eosinophilen kationischen Proteins sowie eine Normalisierung der T-Zellaktivierung. Der Wert der Hochgebirgsklimatherapie wird nicht allein durch den positiven Behandlungseffekt nach einem mehrwöchigen Aufenthalt bestimmt, sondern kann auch anhand der Langzeitergebnisse in Bezug auf längerfristige Erscheinungsfreiheit, Milderung der Krankheitssymptome, reduzierten Medikamentenverbrauch und Zunahme der Arbeitsfähigkeit gemessen werden.

The effects of high altitude climate therapy

Climate therapy has widely been used in the treatment of chronic inflammatory skin diseases as well as allergic diseases for approximately 50 years. This article gives a review on studies evaluating the effect of special climate conditions especially at high altitude. High altitude climate has a stimulating effect on different organ systems, hematopoesis, and body temperature regulation. It is characterized by an intensive UV-radiation throughout the year and a marginal appearance of environmental allergens. High altitude climate therapy does not only result in an excellent improvement of skin symptoms and a remarkable increase in lung function parameters. In patients with atopic dermatitis and bronchial asthma a decrease of eosinophilic granulocytes and a normalization of T-cell activation can be observed after 3 to 4 weeks. A number of positive long-term effects such as long-lasting symptom free intervals, reduced symptom score and decreased drug consumption have been demonstrated.

Literatur

Dagmar Simon
Univ.-Prof. Dr. Dr. Siegfried Borelli

Deutsche Klinik für Dermatologie und Allergie Davos
Alexanderhausklinik

Tobelmühlestraße 2

7270 Davos Platz
Schweiz

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