Deutsche Zeitschrift für Akupunktur 2001; 44(1): 41
DOI: 10.1055/s-2001-12237
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Karl F. Haug Verlag, in MVH Medizinverlage Heidelberg GmbH & Co. KG

Neuralgieforme Beschwerden N. Trigeminus V2 li

FortbildungFalldarstellungNeuralgiform Complaints of the Trigeminal Nerve V2 leftMartin Honig
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

Die Patientin (32 Jahre) litt nach einer Fremdkörperentfernung in den Weichgeweben der Fossa canina unter neuralgiformen Beschwerden des N. trigeminus V2 li.

Alle Versuche zahnärztlicher Kollegen und Kolleginnen führten zu keiner Verbesserung der Beschwerden, sondern hatten im Gegenteil zur Folge, dass sämtliche Zähne des linken Oberkiefers mittlerweile endodontisch versorgt sind, da man die Beschwerden auf pulpitische Symptome der Zähne zurückführte (nach Aussage der Patientin).

Die Untersuchung der Patientin ergab extraoral einen Druckschmerz am Nasenflügel li, ausstrahlende Beschwerden in Richtung NAP suborbital li sowie über den gesamten Wangenbereich in Richtung Schläfenregion li. Intraoral zeigte sich eine „reizlose” Narbe regio 22-24, die auf die Wurzelspitzenresektion des Zahnes 22 oder die Fremdkörperentfernung vor 14 Jahren zurückzuführen war.

Als Therapie wurden folgende Maßnahmen durchgeführt, die binnen 6 Wochen zur Beschwerdefreiheit der Patientin führten, die auch noch heute nach 6 Monaten anhält.

Es wurden Lokalpunkte des Dickdarmmeridians (Di 20), des Magenmeridians (Ma 2, Ma 3, Ma 5, Ma 6, Ma 7, Ma 8) und Gallenblasenmeridians (Gb1, Gb3, Gb 14), kombiniert mit Punkten der Ohrakupunktur (Trigeminuszone, Point de Jerome, valiumvergleichender Punkt, 2, 10, 11,) in der Therapie angewendet.

Nach Methoden der Aurikulomedizin wurde zusätz- lich oben beschriebene Narbe untersucht und als Störfeld diagnostiziert. Als Therapie wurde eine Narbenunterspritzung durchgeführt, sowie in einer weiteren Sitzung die Narbe mit Hilfe eines CO2-Lasers egalisiert. Eine erneute Austestung der Narbe ergab keine Hinweise mehr auf ein Störfeld.Aufgrund der langen Leidensphase der Patientin ist dieses Ergebnis mehr als zufriedenstellend, und hätte, sofern man früher hätte behandeln können, der Patientin mehrere zahnärztlich-chirurgische Eingriffe erspart.

Dr. Martin Honig

Zahnarzt

Boxbergweg 3

D-66538 Neunkirchen