Z Geburtshilfe Neonatol 2025; 229(03): e11
DOI: 10.1055/s-0045-1808323
Abstracts
Neonatologie: Lunge/Atmung

Prospektive Evaluierung einer körperlängenbasierten Empfehlung zur Endotrachealtuben-Tiefe bei Neugeborenen und Frühgeborenen

M Lange
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Kinder- und Jugendmedizin, Hamburg, Germany
,
P Deindl
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Kinder- und Jugendmedizin, Hamburg, Germany
,
J Heiter
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Kinder- und Jugendmedizin, Hamburg, Germany
,
D Singer
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Kinder- und Jugendmedizin, Hamburg, Germany
,
C U Ebenebe
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Kinder- und Jugendmedizin, Hamburg, Germany
› Institutsangaben
 

Hintergrund: Die korrekte Platzierung des Endotrachealtubus (ETT) ist für die Beatmung von Neugeborenen essenziell. Zahlreiche Empfehlungen zur ETT-Tiefe basieren auf Formeln mit erheblichen Einschränkungen. Um eine schnelle und präzise Bestimmung der optimalen ETT-Tiefe zu ermöglichen, publizierten wir eine körperlängenbasierte Empfehlung (Ebenebe et al., 2022).

Fragestellung: Prospektive Evaluierung der Anwendbarkeit der publizierten körperlängenbasierten Empfehlung zur Bestimmung der optimalen ETT-Tiefe bei Neugeborenen und Frühgeborenen.

Methoden: In die Studie wurden 72 Neugeborene und Frühgeborene eingeschlossen, die zwischen Mai 2021 und Januar 2025 in unserem Zentrum nasotracheal intubiert wurden. Die ETT-Tiefe wurde anhand der publizierten körperlängenbasierten Tabelle bestimmt. Die korrekte Tubusposition wurde mittels Röntgenaufnahme überprüft.

Ergebnisse: Die körperlängenbasierte Empfehlung führte in 90,3% der Fälle zu einer korrekten ETT-Platzierung. In 5,6% der Fälle lag der Tubus zu hoch, in 4,2% zu tief. Bei reifen Neugeborenen und Frühgeborenen mit einem Gestationsalter von mehr als 28 Wochen wurde in 97,6% der Fälle eine korrekte Tubuslage erreicht.

Schlussfolgerung: Die publizierte körperlängenbasierte Empfehlung ermöglicht eine präzise Platzierung des Endotrachealtubus und kann bei Neugeborenen und Frühgeborenen das Risiko von Fehllagen und damit verbundenen Komplikationen signifikant reduzieren.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
19. Mai 2025

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