Pharmacopsychiatry 2025; 58(03): 151-152
DOI: 10.1055/s-0045-1807321
Abstracts | AGNP/DGBP
Poster

Reward System in Schizophrenia: Characterizing Clinical and Neurobiological Underpinnings with Regard to Sexuality

S Hamers
1   Abteilung für Klinische Psychologie und Sexualmedizin, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Hochschule Hannover
,
C Sinke
1   Abteilung für Klinische Psychologie und Sexualmedizin, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Hochschule Hannover
,
TH C Krüger
1   Abteilung für Klinische Psychologie und Sexualmedizin, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Hochschule Hannover
› Author Affiliations
 

Hintergrund: Schizophrenie (SZ) wird durch positive (z.B: Wahn, Halluzinationen) und negative (z.B.: Anhedoine, Affektverflachung) Symptome charakterisiert. Die Literatur zur Ätiologie und Aufrechterhaltung der Erkrankung bietet bislang weitgehend keinen Konsens, was vor allem die Behandlung der Negativsymptomatik erschwert.

Zielsetzung: Die Rolle des Belohnungssystems bei der Negativsymptomatik der SZ soll untersucht werden und speziell mit Anhedonie und sexuellen Funktionsstörungen in Zusammenhang gebracht werden. Die Studie soll die Literatur zu neuronalen Veränderungen erweitern und neue Erkenntnisse besonders im Hinblick auf Anhedonie und sexuelle Dysfunktion gewinnen.

Methoden: Patient:innen mit SZ werden mit gesunden Proband:innen (HC) verglichen. Zur klinischen Erhebung werden ein strukturiertes Interview (PANSS), Selbstbericht-Fragebögen (BSI, IIP-32, WHOQOL-BREF, PVSS, ASEX, CSFQ, DARS) und ein Verhaltenstest (EEfRT) genutzt. Ein strukturelles und funktionelles MRT-Paradigma wird zur Untersuchung der finanziellen und sexuellen Belohnungsreizverarbeitung eingesetzt.

Erste Ergebnisse: Klinisch zeigt sich im aktuellen Sample (HC: N = 34, SZ: N = 37), dass Patient:innen eine geringer hedonische Kapazität aufweisen und häufiger unter sexuellen Funktionsstörungen leiden. Auch zeigen sie geringere Motivation eine finanzielle Belohnung zu erhalten. Im fMRT (HC: N = X, SZ: N = X) ist bei der Antizipation einer finanziellen Belohnung eine trendweise signifikant erhöhte Aktivität im bilateralen inferioren frontalen Gyrus der HC erkennbar. Bei der Erwartung sexueller Reize zeigen sich bei den HC im Vergleich zu den Patient:innen signifikant erhöhte Aktivitäten im Precuneus, Hippocampus und dem medialen frontalen Gyrus.

Erstes Fazit: Die Ergebnisse müssen aufgrund der noch laufenden Datenerhebung mit Vorsicht interpretiert werden. Basierend auf der existierenden Literatur ist zu erwarten, dass die oben genannten Effekte noch deutlicher werden und noch weitere Areale des Belohnungssystems (z.B. ventrales Striatum, anterioren cingulärer Cortex) Anomalien der Funktion bei den Patient:innen zeigen. Weiterführend sind Assoziationen zwischen den Ausprägungen der klinische Parameter und den Anomalien der MRT-Erhebung zu erwarten.



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Article published online:
30 April 2025

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