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DOI: 10.1055/s-0045-1807312
Das therapeutische Potential von niedrig dosiertem Δ9-Tetrahydrocannabinol bei der Modulation der Alzheimer-Pathologie im 5xFAD-Mausmodell
Einleitung: Die Alzheimer-Demenz ist eine neurodegenerative Erkrankung und die häufigste Form der Demenz, die mit kognitivem Abbau und Verhaltensdefiziten einhergeht. Die Alzheimer-Erkrankung kann durch Medikamente in ihrer Progredienz verlangsamt, jedoch nicht gestoppt werden. Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Endocannabinoid-System (ECS) ein vielversprechendes therapeutisches Ziel darstellt, da es an verschiedenen physiologischen Prozessen beteiligt ist, die bei Alzheimer beeinträchtigt sind. Dazu gehören Lernen, Gedächtnis, Angstreaktionen, Entzündungs- und Immunprozesse sowie Exzitotoxität und der β-Amyloid (Aβ) – und Tau-Stoffwechsel. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen einer niedrig dosierten THC-Behandlung auf kognitive Funktionen und die Alzheimer-Pathologie im 5xFAD-Mausmodell zu untersuchen.
Methoden: Fünf Monate alte weibliche 5xFAD-Mäuse wurden für einen Zeitraum von 6 Wochen mit 3mg/kg Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) behandelt. Nach der Behandlung erfolgten verschiedene Verhaltenstests zur Untersuchung kognitiver Funktionen, darunter der Morris-Water-Maze-Test zur Analyse des räumlichen Gedächtnisses und der Novel-Object-Recognition-Test zur Erfassung des Objekterkennungsgedächtnisses. Des Weiteren wurden Amyloid-PET Daten sowie FDG-PET Scans durchgeführt, um den in-vivo Amyloid-Plaqueload bzw. den Glucosemetabolismus zu untersuchen. Zudem werden immunhistochemische Analysen durchgeführt, um die Neurogenese, Neuroinflammation und den post-mortem Aβ-Plaqueload zu untersuchen.
Ergebnisse: Die Verhaltenstests zeigten, dass sich sowohl das räumliche Bezugsgedächtnis als auch das Objekterkennungsgedächtnis unter einer niedrig-dosierten THC-Behandlung verbessert haben. Des Weiteren konnte mittels Immunhistochemie und Amyloid-PET gezeigt werden, dass sich Aβ-Plaques sowohl im Hippocampus als auch im Kortex reduziert haben. Der Einfluss von THC auf Neurogenese, Inflammation und Glucosemetabolismus werden gezeigt.
Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse unterstreichen das therapeutische Potenzial von THC im Hinblick auf die Alzheimer-Erkrankung. Um dieses besser bewerten zu können, braucht es weitere Studien, die sich noch eingehender auf molekularer Ebene mit dem Einfluss von THC auf die Alzheimer-Pathologie beschäftigen.
Publication History
Article published online:
30 April 2025
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