Rehabilitation (Stuttg) 2017; 56(06): 361-364
DOI: 10.1055/s-0043-121412
Recht – Meinung – Management
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Reha-Team und Interprofessionalität

Authors

  • Mirjam Körner

  • Sonja Becker

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Publication History

Publication Date:
14 December 2017 (online)

Einleitung

Interprofessionelle Teamarbeit stellt ein wesentliches Erfolgsmerkmal in der Gesundheitsversorgung dar [1]. Dabei stellen demografische Veränderungen und das damit einhergehende veränderte Krankheitsspektrum, wirtschaftliche Veränderungen (zunehmende Ökonomisierung) sowie der zunehmende Wunsch nach Partizipation von Seiten der Patienten und Mitarbeiter wachsende Anforderungen an die Teamarbeit in der Rehabilitation [2]. Im Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Qualitätsmanagement- Richtlinie werden Teamarbeit und Kommunikation explizit gefordert [3]. Insbesondere in der Rehabilitation, wo unterschiedliche Berufsgruppen wie z. B. Ärzte, Pflege, Psychologen, Sozialarbeiter, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie zusammenarbeiten, hängt eine patientenorientierte Behandlungsplanung und -durchführung von der Güte der interprofessionellen Teamarbeit ab. Interprofessionelle Teamarbeit in der Rehabilitation wird verstanden als Zusammenarbeit von mind. 2 Berufsgruppen zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels [1]. Die optimale patientenorientierte Nutzung der Teamressourcen – insbesondere die bestmögliche Wissensintegration der verschiedenen Gesundheitsfachberufe durch Kommunikation und Kooperation – kann dazu beitragen, den Ärzte- und Therapeutenmangel aufzufangen. Internationale Studien belegen, dass sich interprofessionelle Teamarbeit positiv auf organisations-, mitarbeiter- und patientenbezogene Ergebniskriterien wie Kosten, Koordination der Versorgung, Wohlbefinden der Mitarbeiter und Patientenzufriedenheit auswirkt [4] [5] [6] [7]. Gleichzeitig werden in der Praxis der medizinischen Rehabilitation Potentiale nicht voll ausgeschöpft und die Teamarbeit in den Rehabilitationskliniken weist z. T. deutliche Mängel auf [8].