Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd 2017; 77(08): 887-893
DOI: 10.1055/s-0043-115395
GebFra Science
Original Article/Originalarbeit
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nutzen der partiellen HPV-Genotypisierung nach Konisation zervikaler Dysplasien

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
Kristin Friebe
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
,
Rüdiger Klapdor
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
,
Peter Hillemanns
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
,
Matthias Jentschke
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
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Publikationsverlauf

received 12. März 2017
revised 31. Mai 2017

accepted 29. Juni 2017

Publikationsdatum:
24. August 2017 (online)

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Zusammenfassung

Einleitung In dieser retrospektiven Studie wurde die partielle Genotypisierung humaner Papillomviren (HPV) mithilfe des Abbott RealTime HighRisk HPV Tests (RealTime) verglichen mit dem einfachen HPV-Nachweis (Qiagen Hybrid Capture 2 Test; hc2) zur Vorhersage eines Rezidivs in der 1. Follow-up-Untersuchung nach Konisation bei zervikaler intraepithelialer Neoplasie (CIN).

Methodik Es wurden 144 Frauen eingeschlossen, die im Zeitraum von Januar 2007 bis Dezember 2013 aufgrund einer CIN einer Konisation unterzogen wurden. Der HPV-Status wurde präoperativ, sowie zur 1. Follow-up-Untersuchung bei 103 Frauen mit hc2 und bei 41 Frauen mit RealTime ermittelt. Von einem Rezidiv bzw. einer persistierenden CIN wurde ausgegangen bei histologisch gesicherter CIN2+ oder vergleichbarem zytologischem Befund.

Ergebnisse Von 144 Frauen mit vollständigen Daten hatten 12 (8,3%) ein Rezidiv nach Konisation. Eine HPV-Persistenz im Follow-up korrelierte signifikant mit einem Rezidiv (hc2: p = 0,003 bzw. RealTime: p = 0,003) bei hoher Sensitivität bzw. Spezifität (hc2 = 100 bzw. 78,4%; RealTime = 75,0 bzw. 83,9%). Während der positiv prädiktive Wert der alleinigen HPV-Testung für ein Rezidiv relativ niedrig lag (hc2 16%; RealTime 54,5%), stieg dieser bei HPV-16-Nachweis im Follow-up auf 80% an.

Schlussfolgerung Im Follow-up nach Konisation einer CIN liefert eine Kombination aus Hochrisiko-HPV-Nachweis und partieller Genotypisierung von HPV 16 sehr gute Testgütekriterien für ein Rezidiv bzw. eine Persistenz der CIN.