Aktuelle Neurologie 2017; 44(03): 218
DOI: 10.1055/s-0043-106043
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Grundlagen der ärztlichen Begutachtung

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Publication Date:
25 April 2017 (online)

Die beiden Herausgeber, beide erfahrene Gutachter mit Tätigkeit bei der Firma „SCOR Global Life“, der deutschen Niederlassung eines Rückversicherers für Lebensversicherungen, in Köln (SB) bzw. an dem eigenen „Institut für ärztliche Begutachtung“ in Düsseldorf (EL), legen sechs Jahre nach der ersten eine aktualisierte und um rund 50 Seiten erweiterte Auflage ihres Buches vor. Außer ihnen sind 13 weitere Autorinnen und Autoren beteiligt, vorwiegend aus dem Versicherungswesen.

Wie schon bei der ersten Auflage bietet das Buch eine für Ärzte aller Fachrichtungen gedachte systematische Einführung in die Gutachtenerstellung in den verschiedenen Rechtssystemen, wobei didaktisch aufbereitete Boxen mit den wichtigsten Informationen den Einstieg erleichtern. Ein hoher Praxisbezug wird durch viele, kommentierte Gutachtenbeispiele sichergestellt. Neu in der 2. Auflage sind die Informationen zur aktuellen Gesetzeslage und Rechtsprechung bezüglich des Patientenrechtegesetzes, des 2. Pflege-Stärkungsgesetzes und zur Umsetzung der aktuellen Rechtsprechung des BGH zur Invalidität. Es orientiert sich an den Inhalten des Weiterbildungscurriculums „Grundlagen der medizinischen Begutachtung“ der Bundesärztekammer und ist auch deswegen sehr gut als Begleitbuch zum Kursbesuch geeignet.

Positiv hervorzuheben ist auch, dass der Inhalt des Buches mit Hilfe eines Zugangscodes im Buch jederzeit auch digital in der Online-Plattform eRef zur Verfügung steht.

Für spezifische neurologische Begutachtungsfragen ist das Buch weniger geeignet. Dafür steht ebenfalls von Thieme das von Bernhard Widder und Peter Gaidzik herausgegebene Standardwerk „Begutachtung in der Neurologie“ zur Verfügung (2. Auflage 2011, 3. Auflage in Vorbereitung).

Die Ausstattung entspricht gewohnter Thieme-Qualität, der um 20 Euro erhöhte Preis liegt noch im vertretbaren Rahmen.

Günter Krämer, Zürich